Gehälter sorgen für ÜberraschungenIn diesen Berufen verdienen Azubis am meisten

Azubi, Ausbildung zum Schreiner,Schreinerhandwerk, Hobel,Holz,Spaene,Hobelspaene. Auszubildender,Lehrling,Ausbildung,Lehrberuf. Internationale Handwerksmesse IHM Muenchen steht unter dem Motto Zukunft Handwerk am 08.03.2023. ?
Weniger Auszubildende in der Handwerksbranche. Das Gehalt steigt allerdings an.
Frank Hoermann/Sven Simon, deutsche presse agentur

Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Diesen Spruch hat wohl jeder Auszubildende schon einmal gehört. Während in Deutschland Fachkräftemangel herrscht, versuchen die Branchen insbesondere junge Menschen in ihre Bereiche zu locken. Erstmals verdienen Azubis so im Schnitt über 1000 Euro. In welchen Berufen Azubis zurzeit am meisten Gehalt absahnen können, das erklären wir hier.

Ausbildungsberufe: In diesen Jobs gibts am meisten Geld

Im vergangenen Jahr haben Azubis in Gesundheits- und Pflegeberufen besonders profitiert. Im Schnitt lag das Gehalt bei 1139 Euro, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch (19. April) mit. Fluglotsen oder Schiffbauerinnen stehen ebenfalls gut da, bekommen über 1000 Euro. Ihr Gehalt lag bei 1054 Euro.

Auszubildende in Künstlerberufen bilden hingegen das Schlusslicht. Grafikdesigner hatten im Durchschnitt nur 783 Euro am Ende des Monats auf dem Gehaltszettel stehen.

Die Zahlen zeigen bereits: Ausbildungsberufe werden in Deutschland immer noch sehr unterschiedlich bezahlt. Dabei spielt vor allem der Ort eine Rolle. Noch immer gibt es einen Gehaltsunterschied zwischen Ost- und Westdeutschland. So verdient ein Zimmerer in Ausbildung im Westen 1270 Euro, im Osten hingegen nur 1056. Und auch die Friseure haben es im Westen besser. Sie kriegen 667 Euro in der Lehre, im Osten nur 420 Euro.

BerufBruttoverdienst von Azubis im April 2022 (Durchschnitt in Euro)
Gesundheits- und Pflegeberufe1139
Luftfahrtberufe1054
Schifffahrtberufe1051
Umweltberufe981
Ingenieurberufe977
Transport-, Logistik- und Verkehrsberufe964
MINT-Berufe957
Metall- und Elektroberufe955
Bauberufe923
Handwerksberufe901

In diesen Branchen gibt es das wenigste Geld

Auszubildende als Maler und Lackierer sind nach wie vor im unteren Bereich der Gehaltslisten zu finden. Ihr Gehalt liegt wie das von Bäckern und Friseuren unter 850 Euro. Nur eine Branche zahlt noch schlechter:

Ganz unten in der Liste sind Orthopädieschumacher. Sie verdienen gerade einmal im Schnitt 646 Euro.

Lese-Tipp: Das sind die schlechtbezahltesten Ausbildungsberufe

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Keine Lust auf Ausbildung: Trend geht weiter zurück

Viele Unternehmen klagen über fehlenden Nachwuchs. Zwar gab es 2022 einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, der Einbruch bei der Anzahl der Azubis aus der Corona-Krise konnte damit allerdings noch nicht ausgeglichen werden. Im Vorkrisenjahr 2019 haben noch 510.900 Menschen eine Ausbildung gestartet. 2022 lag die Zahl bei 468.900.

Besonders hart trifft es die Handwerksbranche. Im Vergleich zum Vorjahr entscheiden sich hier 2,3 Prozent weniger junge Leute für die Ausbildung. Im Bereich Industrie und Handel stieg die Zahl der Neuverträge hingegen um 2,9 Prozent.

Im Video: Wie deutsche Betriebe Jagd auf Auszubildende machen

Je größer das Unternehmen desto mehr Geld

Auch die Unternehmensgröße spielt bei der Bezahlung eine Rolle. Größere Unternehmen zahlen in der Regel auch mehr als kleinere. Bei Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten lag das Gehalt bei 828 Euro, bei Unternehmen zwischen 50 und 99 Beschäftigten gab es 944 Euro und bei Unternehmen mit 1000 oder mehr Beschäftigten lag das Gehalt bei 1253 Euro, teilt das Statistische Bundesamt mit. (amp mit dpa)