Horror-Klinik in Rio

Gleice (25) wacht nach Geburt ihres Babys ohne Arm auf

Mutter bekommt Baby und verliert Arm Komplikationen und Infektionen
03:35 min
Komplikationen und Infektionen
Mutter bekommt Baby und verliert Arm

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von Isabel Bures und Jan-Eric Kroeger

Als Gleice Kelly da Silva am 9. Oktober 2022 hochschwanger in eine teure Privatklinik in Rio de Janeiro kam, ahnte sie nichts Böses. Die Frau wollte ihr drittes Kind zur Welt bringen, doch es kam zu Komplikationen. Als sie Tage später wach wurde, hatten Ärzte ihren Unterarm samt Hand amputiert. RTL hat die Frau besucht – im Video erzählt sie von der Horrorgeburt.

Infektion führt zur Arm-Amputation nach

Nach der Geburt in der teuren Frauenklinik „Intermédica de Jacarepaguá“ litt die heute 25-Jährige unter Nachblutungen. Die Klinik legte ihr eine Infusion – offenbar fehlerhaft. Die Folge: eine so schlimme Infektion, dass Ärzte Gleice ins Koma versetzen. Sechs Tage später wacht sie auf – ihr Unterarm und ihre Hand sind amputiert.

„Ich weiß nicht, was zur Infektion geführt hat, das konnte mir bis heute keiner sagen. Sie sagten nur, dass sie ja um mein Leben gekämpft hätten“, sagt Gleice im RTL-Interview. Die gute Nachricht: Dem frisch auf die Welt gekommenen Sohn geht es gut. Doch 17 lange Tage nach der Geburt ist er von seiner Mutter getrennt. Gleice will Antworten und Gerechtigkeit. Deswegen hat sie sich an die Polizei gewandt, Anzeige erstattet. Und sie schaltete die Öffentlichkeit ein.

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Auch andere Frauen erheben Vorwürfe

Es ist ein Schritt, der eine Kettenreaktion auslöst. Immer mehr Frauen melden sich bei der Polizei, insgesamt weitere 20 Opfer. Eine andere Mutter habe ihre Tochter und den Enkelsohn verloren, das Kind einer anderen Frau starb ebenfalls bei der Geburt.

Fest steht: Ein Dokument der Gerichtsmedizin belegt, dass Gleices Arm sogar noch hätte gerettet werden können, wenn die Klinik sie schneller auf eine Intensivstation gebracht hätte. Doch bis das passierte, verging mehr als ein Tag. Und Gleice erhebt weitere Vorwürfe: Die Klinik soll sie überredet haben, ein Medikament einzunehmen, das die Wehen einleitet – in siebenfacher Dosis.

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Pfusch bei Geburt? Klinik nimmt Stellung zu den Vorwürfen

„Die Klinik hat die nötigen Anpassungen in der Teamaufstellung auf allen hierarchischen Ebenen vorgenommen“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme des Krankenhauses. Den betroffenen Familien sei psychologische Unterstützung angeboten worden. „Darüber hinaus wurde alles dafür getan, das Wohlergehen der Patientin zu gewährleisten. Die Klinik hofft auf eine gute Genesung und das Gleice bald eine Prothese bekommt“. Ob die Verantwortlichen im Krankenhaus sich strafbar gemacht haben, müssen nun die Ermittlungen der brasilianischen Staatsanwaltschaft klären.