Ende im Tarif-Zoff

Bahn und GDL einigen sich bei 35-Stunden-Woche!

Endlich!

Nach monatelangen Verhandlungen und mehreren Streiks haben sich die Deutsche Bahn und Lokführergewerkschaft GDL im Tarifkonflikt geeinigt. So schaut der neue Deal aus.

Streiks abgewendet´- Weselsky kritisiert die Bahn

Beim Tarifkompromiss zwischen Deutscher Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL ist der Konzern beim Thema 35-Stunden-Woche weit entgegengekommen. Im Tarifstreit mit der Lokführergewerkschaft GDL hat die Deutsche Bahn einem Medienbericht zufolge in weiten Teilen bei der Kernforderung nach einer 35-Stunden-Woche eingelenkt. Demnach soll die Wochenarbeitszeit von derzeit 38 Stunden in mehreren Stufen bis 2029 auf die von der GDL geforderten 35 Stunden bei gleichbleibendem Lohn abgesenkt werden.

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„Kernelement ist ein innovatives Optionsmodell, mit dem Mitarbeitende im Schichtdienst künftig selbst über ihre Wochenarbeitszeit entscheiden“, teilte die Bahn mit.

Demnach erfolgt die erste Reduzierung um eine Stunde auf 37 Wochenstunden ab 2026 noch automatisch, sollten die Beschäftigten vorher nicht anmelden, dass sie bei 38 Stunden bleiben oder sogar länger arbeiten wollen. Bleiben sie bei 38 Stunden, erhalten sie noch einmal 2,7 Prozent mehr Entgelt.

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Wie das funktioniert, bei der ohnehin schon herrschenden Personalnot? Dazu erklärt Bahnchef Martin Seiler:„Es ist auf jeden Fall attraktiv, auch mehr zu arbeiten. Das heißt, jede Stunde, die ich mehr arbeite, gibt es zusätzlich 2,7 %. Und wenn man am Ende des Korridors zwischen 35 und 40 Stunden wählen kann, liegen dazwischen 14 % . Also wir gehen schon auch davon aus, dass eine ganze Reihe unserer Mitarbeitenden sich dafür entscheiden. Und das hilft natürlich auch bei der Kapazität.Wir werden weiterhin natürlich auf Rekordniveau einstellen“.

Zusammengefasst: Die Bahn erhofft sich, dass möglichst viele Mitarbeiter bei einer hohen Stundenzahl bleiben. Und sich viele Lokführer aufgrund des Optionsmodells dazu entschließen, bei der Bahn zu arbeiten.

GDL Gewerkschaftsführer Claus Weselsky bedeuert die Länge der Streiks und die Einschränkungen für Bahnkunden. Für ihn ist mit dem heutigen Ergebnis klar, dass man auch früher eine Einigung erzielen konnte. „Mit Vernunft und Augenmaß, wären wir zu diesen Kompromissen auf vorher in der Lage gewesen. Wenn allerdings ein Bahnvorstand startet und Tarifabschlüsse von Eisenbahnverkehrsunternehmen als Gag bezeichnet, dann ist genau das eingetreten, was sie alle mit uns erlebt haben, nämlich härtere und längere Arbeitskämpfe!“

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Hinweis: Die Umfrage ist nicht repräsentativ.

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Lohnerhöhung ebenfalls beschlossen

Weitere Ergebnisse sind laut Bahn eine Entgelterhöhung von 420 Euro im Monat in zwei Schritten, eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2850 Euro sowie eine Laufzeit von 26 Monaten. Die von der GDL geforderte Ausweitung des Geltungsbereichs der Tarifverträge auf die Beschäftigten in der Infrastruktur wird es zudem nicht geben.

Für Fahrgäste der Deutschen Bahn kehrt mit dem Tarifkompromiss ein Stück weit Verlässlichkeit auf die Schiene zurück. (dpa/nrö)

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