12-Jährige von eigenen Freundinnen getötet
Luise aus Freudenberg wurde von Kindern erstochen - was macht das mit einem Ort?
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Jedes Verbrechen ist grausam. Besonders schockierend wird es aber, wenn Kinder die Täter sind. Luise (12) aus Freudenberg wurde wohl von ihren eigenen Freundinnen (12 und 13) erstochen. Die Stadt Salzgitter in Niedersachsen hat so ein Drama ebenfalls schon erlebt. Dort wurde die 15-jährige Anastasia offenbar auch von Mitschülern umgebracht. Wie geht ein Ort mit dieser Schande um?
13- und 14-Jähriger töteten Anastasia aus Salzgitter
Es war ein Sommer, den die Großstadt Salzgitter so schnell nicht vergessen wird. Im Juni 2022 wurde die gerade mal 15-jährige Anastasia getötet – von gleichaltrigen Mitschülern. Nach ihrem Verschwinden suchte die Polizei weiträumig nach dem Mädchen. Ein Spürhund fand ihre Leiche dann in einem Gebüsch. Den Lokalreporter Phil Lux-Hillebrecht beschäftigt die Tat noch immer. „Natürlich war es schockierend. Auch für mich“, erinnert er sich. „Die Ermittler waren auch ratlos, die haben mit Hunden gesucht, mit Drohnen gesucht.“ Dann hätten sie schließlich die grausame Entdeckung gemacht: Anastasia war tot. „Ich musste mich erst mal neu sortieren, ich war auf diese Situation nicht eingestellt“, sagt er im Interview mit RTL.
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Die Staatsanwaltschaft ist sicher: Zwei damals 14 und 13 Jahre alten Jungen sollen Anastasia auf das verwilderte Grundstück gelockt, sie gewürgt und dann erstickt haben. Im Februar wurde der heute 15-Jährige zu acht Jahren Haft wegen Mordes aus Heimtücke verurteilt. Der damals 13-Jährige ist strafunmündig und soll in einer psychiatrischen Klinik sein. Doch auch die Verurteilung der Täter scheint keine Ruhe in den Fall gebracht zu haben.
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Für Anastasias Vater ist der Mord an seinem Kind unerträglich
„Für die Leute, die hier wohnen, ich selbst auch komme hier her, war es dramatisch, weil dieser Bezirk hier immer als Brennpunkt galt. Was für mich persönlich nicht der Fall war. Aber dieses Ereignis war natürlich dramatisch“, erzählt Phil Lux-Hillebrecht. Auch Steffen Hörning, Anwalt der Nebenklage hält den Mord an Anastasia für einen schweren Fall. Es sei unerträglich für Eltern zu sehen, dass der mutmaßliche Mörder nicht belangt werden könnte. Der Teenager war zum Tatzeitpunkt 13 Jahre alt und somit nicht strafmündig. Das Gericht ist überzeugt: Die Tat soll der heute 15-Jährige damals vier Wochen lang geplant haben. Manche im Ort beschäftigt noch immer die Frage nach dem Warum.
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Besonders für Anastasias Vater soll der Mord an seinem Kind unerträglich sein. „Sie sind vor drei bis vier Wochen hier ausgezogen, um nicht immer an die schreckliche Tat erinnert zu werden“, so RTL-Reporter Hennig Hünerbein. Auch, wenn Fälle wie der von Anastasia und Luise sehr selten sind, wünschen sich die Eltern wohl, dass die Strafmündigkeits-Grenze noch einmal geprüft wird. (dky)