Junge (6) lag tot im Fluss
Kommt Leons Vater trotz Mordverdacht auf freien Fuß? Haftrichter trifft Entscheidung

Es könnte die spektakuläre Wende im bewegenden Fall des kleinen Leon sein.
Der Sechsjährige war im August 2022 tot aufgefunden worden. Seit mehr als einem Jahr sitzt der Vater (39) unter Mordverdacht in Untersuchungshaft. Ein neues Gutachten soll ihn entlasten – am Freitag hat ein Haftrichter nun eine Entscheidung getroffen.
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Junge lag tot in Kitzbüheler Ache in St. Johann (Tirol)
Leon wurde am 28. August 2022 tot in der Kitzbüheler Ache in St. Johann in Tirol gefunden. Sein Vater erklärte, er sei beim Spaziergang mit dem Sechsjährigen niedergeschlagen und bewusstlos geworden. Der unter einem seltenen Gendefekt leidende Sechsjährige sei dann aus dem Kinderwagen gestiegen und in den Fluss gefallen.
Gegen 5.20 Uhr fanden Spaziergänger den bewusstlosen Vater, der sofort nach seinem Sohn gefragt haben soll. Rund eine Stunde später wurde Leon tot auf einer Sandbank in der Ache entdeckt.
Leons Vater wegen Mordverdachts verhaftet
Im Februar 2023 gab es in dem Fall neue Erkenntnisse: Leons Vater wurde wegen Mordverdachts verhaftet. Unter anderem soll er die Flasche, mit der er angeblich angegriffen wurde, im Kinderwagen gehabt haben. Der 39-Jährige bestritt die Vorwürfe.
Ein neues Gutachten der Verteidigung soll nun die Unschuld des Mannes beweisen. Dabei gehe es in erster Linie um die Auswertung des Handys des Vaters, auf der die Ermittlungen beruhen, sagte dessen Verteidiger Dr. Albert Heiss österreichischen Medien zufolge.
Haftrichter entscheidet über U-Haft für Leons Vater

Doch der Haftrichter des Landgerichts entscheidet: Leons Vater bleibt in U-Haft. „Es geht nicht nach Hause“, sagt sein Anwalt Albert Heiss zu RTL. „Das Gericht war der Ansicht, dass die Privatgutachten, mit denen sich das Gericht nur teilweise befasst hat, nicht ausreichend sind, den dringenden Tatverdacht zu entkräften.“
Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter, bislang ist noch keine Anklage erhoben worden. Ob dies geschieht, ist noch unklar. Ebenso, weshalb sich die Ermittlungen so lange hinziehen und der 39-Jährige so lange Untersuchungshaft sitzt. Der Fall ist so komplex, dass offenbar niemand Fehler machen möchte.
Leons Mutter wird weiterhin abgeschirmt. Nach RTL-Informationen ist sie noch nicht bereit, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen.