Drei Menschen nach Drama am Timmendorfer Strand im KrankenhausTrotz Badeverbot im Meer! Kind gerät in Lebensgefahr – Familie beleidigt Retter, die zu Hilfe eilen

Todeskampf am Strand!
Obwohl Badeverbot herrscht, geht ein Kind an der Ostsee ins Wasser. Die Wassermassen reißen es fort, es beginnt ein Kampf um Leben und Tod. Als seine Familie zu Hilfe eilen will, drohen auch Erwachsene zu ertrinken. Rettungsschwimmer befreien die Ertrinkenden aus ihrer Notsituation – doch obwohl sie mehreren Menschen das Leben retten, werden die Retter von der Familie angefeindet. Am Ende muss die Polizei für Ruhe sorgen.
Timmendorfer Strand: Kind geht trotz Badeverbot in der Ostsee schwimmen
Das Kind war laut der Polizei am Sonntagnachmittag gegen 14 Uhr ins Wasser am Timmendorfer Strand gegangen – und das obwohl nicht weit entfernt eine rote Flagge wehte. Diese bedeutet: Absolutes Badeverbot!
Das zehn Jahre alte Kind wurde von den Wassermassen fortgerissen, sein älterer Bruder konnte sich zwar noch über Wasser halten, drohte aber ebenfalls zu ertrinken. Mehrere Familienmitglieder wollten den Kindern zu Hilfe eilen, gerieten dabei aber selbst in Not. Alle waren offenbar Nicht- oder sehr schlechte Schwimmer.
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Polizei: „Das Baden in der Ostsee kann lebensgefährlich sein“
Als sie von der dramatischen Lage auf dem Meer Wind bekamen, machten sich sofort zwei Rettungsschwimmer der DLRG zur Rettung der Menschen auf. Mit einem Boot eilten sie den Ertrinkenden zu Hilfe, ganze sieben Menschen mussten von ihnen aus den Strömungen gerettet werden.
Das zehn Jahre alte Kind war am Strand zunächst nicht ansprechbar. Es musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, genauso wie sein 13-jähriger Bruder sowie der 47-jährige Vater. Die vier weiteren geretteten Familienangehörigen wurden vor Ort medizinisch betreut, wollten jedoch nicht ins Krankenhaus.
„Das Baden in der Ostsee kann lebensgefährlich sein“, warnt Polizei-Sprecher Maik Seidel. Bei roter Flagge sollte man auf keinen Fall ins Wasser gehen. Sollten andere in Not geraten, solle man sich nicht zusätzlich selbst in Gefahr bringen. „Die Menschen sollten im Notfall die DLRG verständigen oder den Notruf“, so Seidel.
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Ostsee: Polizei und DLRG am Timmendorfer Strand offenbar beleidigt und bedrängt
Erschreckend: Die Retter wurden vor Ort offenbar von anderen Familienmitgliedern bedrängt und beleidigt. „Die Ehrenamtler wurden teilweise verbal angegangen“, sagt DLRG-Abschnittsleiter Peter Franz den Lübecker Nachrichten. Eine DLRG-Mitarbeiterin soll beschimpft worden sein, weil sie am Strand stand und nicht selbst ins Wasser ging. „Dabei hatte sie die Aufgabe, per Funk den Kontakt zu halten“, so Franz.
Die Polizei bestätigte die Berichte. Auch Polizisten seien am Strand „massiv von den Familienangehörigen bedrängt und teilweise an ihrer Arbeit gehindert“ worden, sagt Polizeisprecher Seidel. Erst als weitere Polizisten zur Verstärkung gerufen wurden, konnte die Situation beruhigt werden, so die Polizei. (jda)