Vierjährige wurde nach 18 Tagen befreit
Entführer von Cleo Smith legt Berufung gegen Urteil ein
Der Fall der entführten und später befreiten Cleo Smith (damals 4) ging 2021 um die Welt. Jetzt hat der zu mehr als 13 Jahren Haft verurteilte Entführer des kleinen Mädchens in Australien Berufung gegen das Urteil eingelegt. Das Gericht habe bei der Urteilsfindung die extrem schwierige Kindheit des Angeklagten nicht ausreichend berücksichtigt, begründete seine Anwältin Kate Turtley-Chappel den Einspruch. Dies berichteten australische Medien am Dienstagabend (Ortszeit) übereinstimmend unter Berufung auf Gerichtsdokumente.
Australien: Cleo Smith wurde von Campingplatz entführt
Cleo Smith war Mitte Oktober 2021 nachts von einem Campingplatz 75 Kilometer nördlich seines Heimatortes Carnarvon aus dem Familienzelt verschwunden. Als die Eltern morgens aufwachten, war die Tochter mitsamt ihrem Schlafsack nicht mehr da. 18 Tage lang blieb das Mädchen verschollen, bis es schließlich aus einem verschlossenen Haus in ihrem Heimatort befreit wurde. Der Besitzer des Hauses wurde in der Nähe auf der Straße festgenommen.
Der Mann bekannte sich schuldig und stellte keinen Antrag auf Freilassung gegen Kaution. Während der Urteilsverkündung im April wurde bekannt, dass er bereits im Mutterleib Drogen und Alkohol ausgesetzt und die Kindheit von schwerer Gewalt geprägt war. In dem Berufungsantrag heißt es, das Gericht habe "den Benachteiligungen durch die Kindheit und dem Trauma des Beschwerdeführers kein angemessenes Gewicht beigemessen".
Entführer von Cleo Smith hat schwere Persönlichkeitsstörung
Der Justiz zufolge leidet Cleos Entführer an einer "schweren und komplexen Persönlichkeitsstörung" und lebt in einer Art Fantasiewelt. Ihm drohten bis zu 20 Jahre Haft. Das Strafmaß wurde unter anderem wegen seines Schuldeingeständnisses reduziert. Der Verurteilte sitze in einem speziellen Trakt des Gefängnisses in Perth, wo Risikotäter zu ihrem eigenen Schutz festgehalten werden, berichtete der australische "Guardian". (dpa/bst)