Was der Wundertrank kann - und was nicht!

Das passiert im Körper, wenn ihr jeden Tag Apfelessig trinkt

Apfelessig gilt als echter Allrounder.
Die Mischung ist in aller Munde, schließlich werden Apfelessig viele positive Wirkungen zugesprochen. Aber was steckt eigentlich genau dahinter? Wir erklären, wie sich der regelmäßige Verzehr des beliebten Hausmittels auf den Körper auswirkt, wie ihr Apfelessig einnehmen könnt und was ihr dabei beachten solltet.
Im Video: Ist Apfelessig wirksamer als die Abnehmspritze?

Gesunder Apfelessig: Welche Inhaltsstoffe für die Wirkungen verantwortlich sind

Apfelessig ist schon seit Jahrhunderten als Hausmittel bekannt. Bereits die alten Ägypter nutzten den Essig, um die Verdauung anzuregen. Denn die enthaltene Essigsäure fördert unter anderem die Speichel- und Magensäureproduktion.

Gewonnen wird Apfelessig durch die Fermentation von Apfelsaft. Dabei wandeln Bakterien und Hefen den im Saft enthaltenen Fruchtzucker in Alkohol um. Zunächst entsteht dadurch Apfelwein, dem Essigsäurebakterien zugesetzt werden. Dadurch wird der Wein zu Essigsäure vergoren. Ein kleiner Teil der in den Äpfeln enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe geht dabei in den Essig über, wobei naturtrüber, ungefilterter Apfelessig mehr enthält als klarer.

Im Zuge der Gärung werden auch die in den Äpfeln enthaltenen Polyphenole und Flavonoide herausgelöst. Und genau sie sind es, die Apfelessig von den anderen Essigen unterscheiden und für viele der ihm nachgesagten typische Wirkungen verantwortlich sind. Denn Apfelessig enthält etwa fünfmal mehr dieser sekundären Pflanzenstoffe, die direkt unter der Schale der Früchte sitzen, als andere Essige.

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Warum Apfelessig Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen kann

Polyphenole und Flavonoide wirken unter anderem antioxidativ. Das heißt, sie machen freie Radikale, die im Körper durch UV-Strahlung, beim Sport oder durchs Rauchen entstehen, unschädlich. Zudem verhindern sie, dass sich Ablagerungen an den Gefäßinnenwänden bilden. Außerdem beeinflussen sie die Cholesterinwerte positiv. Auf diese Weise beugen sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.

Entzündungen bekämpfen und Halsschmerzen lindern

Die Polyphenole, aber auch die Essigsäure wirken zudem antibakteriell. Aus diesem Grund kann Apfelessig beispielsweise die Wundheilung fördern oder Entzündungen lindern. Auch bei Halsschmerzen oder kleinen Verletzungen im Mund- und Rachenraum wirkt das Hausmittel Wunder. Gebt dafür einfach einen halben Teelöffel des Essigs in ein Glas Wasser und gurgelt damit.

Trommelfellentzündung mit Apfelessig behandeln

Eine Studie der Universität Seoul lieferte außerdem Hinweise darauf, dass sich mit Apfelessig dank seiner antibakteriellen Wirkung auch Trommelfellentzündungen behandeln lassen. Mischt dafür Apfelessig und Wasser im Verhältnis 1:10.

Gebt mehrmals täglich ein paar Tropfen der Mischung in den Gehörgang. Sollten die Ohrenschmerzen anhalten oder Fieber auftreten, solltet ihr jedoch auf jeden Fall einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen.

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Wie Apfelessig die Verdauung fördert, das Immunsystem stärkt und Neurodermitis vorbeugt

Im Zuge der Fermentation bilden sich Milchsäurebakterien, die für die positiven Wirkungen auf den Darm verantwortlich sind. Sie fördern eine gesunde Darmflora, was in mehrfacher Hinsicht positiv ist: Zum einen gewährleistet genau das eine gute Verdauung und beugt Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen und Darmträgheit vor. Zum anderen ist der Darm der Sitz des Immunsystems. Geht es dem Darm gut, funktioniert auch unser natürliches Abwehrsystem optimal.

Dass Apfelessig die Verdauung anregt, liegt auch daran, dass er die Bildung von Speichel und Magensäure fördert.

Aber nicht nur das: Milchsäurebakterien helfen auch, den Säureschutzmantel der Haut und Schleimhäute aufrechtzuerhalten. Das beugt Erkrankungen wie Neurodermitis vor und wehrt Krankheitserreger ab.

Im Video: Abnehmen mit Apfelessig - funktioniert das wirklich?

Wegen der anregenden Wirkung auf Stoffwechsel und Verdauung schwören viele auch bei ihrer Diät auf den Essig. Hilft Apfelessig wirklich beim Abnehmen? Was Experten sagen und wie der Selbsttest ausfällt, erfahrt ihr hier.

Verzehr kann auch bei Typ-2-Diabetes sinnvoll sein

In einer US-amerikanischen Studie aus dem Jahr 2020 konnte zudem nachgewiesen werden, dass Apfelessig auch bei der Regulierung des Blutzuckers hilft. So kann die Einnahme von Apfelessig vor einer kohlenhydratreichen Mahlzeit mit Nudel, Brot oder Reis den Anstieg des Blutzuckerspiegels bei Menschen mit Typ-2-Diabetes reduzieren. Daher kann eine regelmäßige Aufnahme vor allem für Menschen mit Typ-2-Diabetes sinnvoll sein kann.

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Warum Apfelessig viel kann, aber kein Allheilmittel ist

Wichtig: Allein durch die tägliche Aufnahme an Apfelessig könnt ihr eine ansonsten eher unausgewogene Ernährung nicht ausbügeln. Wer beispielsweise viele Fertigprodukte wie Pizza, Burger und Chips, viel Zucker und regelmäßig Softdrinks zu sich nimmt, kann die negativen Effekte auf die Darmflora, den Blutzucker und die Verdauung nicht allein durch ein Glas Apfelessig am Tag verhindern. Apfelessig kann hier lediglich die gesundheitlichen Folgen abmildern.

Wer sich jedoch ansonsten ausgewogen ernährt, auf viele frische und pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und ungesättigte Fette setzt, kann von einer täglichen Zufuhr profitieren.

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Wie ihr Apfelessig trinken oder in euren Speiseplan integrieren könnt

Der Genuss von purem Apfelessig ist nur etwas für Hartgesottene. Abgesehen von dem extrem sauren Geschmack kann die Essigsäure den Zahnschmelz angreifen. Auch Menschen mit einem empfindlichen Magen kann der Essig im wahrsten Sinne sauer aufstoßen. Das ist auch der Grund dafür, dass wir den gesunden Trank nur in Maßen verzehren sollten.

Wenn ihr ihn aufgrund der positiven gesundheitlichen Wirkungen dennoch trinken möchtet, solltet ihr ihn mit Wasser verdünnen. Gebt dazu einen Esslöffel Apfelessig in ein Glas warmes Wasser. Wenn ihr mögt, könnt ihr das Ganze mit einem Löffel Honig süßen.

Aber auch als Zutat für ein leckeres Salatdressing eignet sich Apfelessig optimal. Vermischt dafür einfach zwei Esslöffel Apfelessig mit einem Esslöffel Olivenöl. Gebt einen Teelöffel Senf hinzu und schmeckt das Dressing mit etwas Salz und Pfeffer ab.

Wichtig: Wenn ihr regelmäßig Medikamente einnehmt, solltet ihr Apfelessig aufgrund möglicher Wechselwirkungen nur nach Rücksprache mit eurem Hausarzt täglich verzehren.

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