Besonders Kinder trifft es häufig
Immer mehr Deutsche leiden an Neurodermitis - wie Sie die Krankheit erkennen

Die Haut juckt, es bildet sich unansehnlicher Schorf und der psychische Druck für die Betroffenen ist groß.
Der Auslöser dafür ist Neurodermitis. Und laut einer Auswertung der Barmer-Krankenkasse betrifft das immer mehr Menschen in Deutschland. Wir erklären, wer besonders betroffen ist, wie Sie die Krankheit erkennen und was dagegen helfen kann.
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Warum gibt es mehr Neurodermitis-Fälle?
In den vergangenen zehn Jahren hat es laut Krankenkassen-Daten der Barmer einen deutlichen Anstieg von Neurodermitisfällen gegeben. Die Krankenkasse hat Daten aus mehreren Bundesländern ausgewertet und kommt zu dem Schluss:
„Vor allem im Herbst kommt es zu Neurodermitis-Schüben, da die kühlen Außentemperaturen und die trockene Heizungsluft der Haut besonders zusetzen“, sagt der Landesgeschäftsführer der Barmer für Schleswig-Holstein, Bernd Hillebrandt, laut dpa.
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Wer ist besonders von Neurodermitis betroffen?
Am häufigsten sind nach Angaben der Krankenkasse Kinder betroffen – und die Zahlen der Betroffenen steigen stetig. „Neurodermitis wird vor allem bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen diagnostiziert. Das mag auch daran liegen, dass beim erstmaligen Auftreten die Symptome ärztlich abgeklärt werden wollen“, sagt Susanne Klein, Barmer-Landesgeschäftsführerin aus Hamburg.
Je nach Alter seien die Zahlen unterschiedlich. Am häufigsten seien Kinder bis neun Jahre betroffen. In dieser Altersgruppe werde Neurodermitis bei 11,6 Prozent der Kinder diagnostiziert. Mehr als jedes zehnte Kind ist hier also betroffen. Bei den 10- bis 19-Jährigen sind es den Angaben zufolge noch 6,1 Prozent. Bei über 20-Jährigen sinke die Betroffenheitsrate dann stetig bis auf ein Niveau von gut zwei Prozent.
Im Erwachsenenalter komme es häufig zu symptomfreien Phasen. Faktoren wie Rauchen, Luftverschmutzung und übertriebene Hygiene sowie Stress könnten das Krankheitsbild verstärken.
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Wie erkennt man Neurodermitis?
Eines der schwerwiegendsten Symptome sei juckender Hautausschlag, der auch psychisch sehr belaste, erklärt Susanne Klein. Die Haut der Betroffenen ist oft besonders trocken und spröde. Meist beginnt die Krankheit mit starkem Juckreiz, gefolgt von Schuppung, Rötung, Krustenbildung und Nässen. Bei Säuglingen zeigt sich der hochrote, verkrustete Ausschlag (Milchschorf) hauptsächlich an Scheitel und Wangen.
Später verlagert er sich besonders auf Gelenkbeugen, Halsbereich, Hände und Nacken. Grundsätzlich kann aber die gesamte Haut betroffen sein. Ständiges Kratzen verschlimmert die Ekzemherde und erleichtert das Eindringen von Bakterien, Viren und Hefepilzen.
Frauen sind laut Statistik etwas häufiger betroffen als Männer.
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Was hilft gegen die juckende Hauterkrankung?
Die nicht ansteckende Krankheit sei zwar nicht heilbar. „Im Erwachsenenalter kommt es aber häufiger zu symptomfreien Phasen“, beruhigt Klein.
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Wer dennoch Hilfe benötigt, sollte zum Hausarzt gehen. Die könnten am besten beraten, ob die Behandlung der Neurodermitis mit verschreibungspflichtigen Präparaten mit entzündungshemmenden Wirkstoffen erforderlich ist oder ob herkömmliche Cremes verwendet werden können. (dpa/lra)