Entsetzen nach Mord-Vorwüfen gegen Pfleger aus Würselen
„Da hat man Unsicherheit, überhaupt ins Krankenhaus zu gehen“
Nach den weiteren Vorwürfen steht Würselen (NRW) unter Schock!
Neun Patienten soll ein Pfleger (44) mit Spritzen getötet haben, in 34 weiteren Fällen sei es zum Versuch gekommen – all das, um ruhigere Nachtschichten zu bekommen, wie die Staatsanwaltschaft vermutet. Die schwere Anklage sorgt bei Anwohnern für Angst und Entsetzen.
Neun Mordvorwürfe gegen den Pfleger
„Es ist krank, es ist völlig absurd“, erzählt eine Frau im RTL-Interview vor der Rhein-Maas-Klinik, in der sich die grauenvollen Verbrechen abgespielt haben sollen. Dem 44-Jährigen werden mittlerweile neun Morde und 34 Mordversuche vorgeworfen. Innerhalb weniger Monate habe er Patienten auf Palliativstation mit überdosierten Schmerz- oder Beruhigungsmitteln getötet.
Lese-Tipp: Deutsche (24) im Thailand-Urlaub von zwei Männern vergewaltigt
Ursprünglich ging die Staatsanwaltschaft von weniger Fällen aus, reicht nach den neusten Erkenntnissen aber Nachtragsanklage beim Landgericht Aachen ein. „Da hat man Unsicherheit, überhaupt ins Krankenhaus zu gehen“, stellt eine weitere Frau fest. Man habe „kein Vertrauen mehr.“

In einer Stellungnahme, die RTL vorliegt, äußert sich die Rhein-Maas-Klinik zu den schweren Vorwürfen gegen ihren ehemaligen Angestellten: „Nach derzeitigem Erkenntnis- und Ermittlungsstand ist der mutmaßliche Täter mit hoher krimineller Energie vorgegangen und konnte die Taten nur unter absichtlicher Missachtung der Dokumentationspflichten und entgegen klarer dienstlicher Anweisungen begehen.“
Lese-Tipp: Neue Spur im Fall Émile (†2)? Polizei untersucht Blumentopf
Video-Tipp: Ist Oberarzt Dr. E. schuld am Tod der Krankenschwester?
Staatsanwaltschaft geht von 26 Geschädigten aus
Die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus niedrigen Beweggründen aus. Als Motiv nimmt sie an, dass der Deutsche ruhige Nachtschichten und wenig Aufwand mit den Patienten haben wollte. Bei einigen Patienten soll der Krankenpfleger mehrere Versuche unternommen haben, sie zu töten. Insgesamt gebe es damit 26 Geschädigte. Alle Taten soll er zwischen Dezember 2023 und Mai 2024 begangen haben. Der Prozess vor dem Aachener Landgericht soll am 24. März beginnen. (fkl, mit dpa)