UnitedHealthcare-Boss wurde in New York erschossen„Manhattan-Killer“ gefasst? Verdächtiger im Mordfall Brian Thompson festgenommen
Die Familie des Tatverdächtigen ist „schockiert und am Boden zerstört”.
Nach Tagen der Suche endlich ein Zugriff! Die US-Polizei hat im Mordfall Brian Thompson einen Verdächtigen in Altoona im Bundesstaat Pennsylvania festgenommen. US-Medien zufolge wurde Luigi M. bei McDonalds von einem Mitarbeiter erkannt. In unserem Video gibt es neue Details zu seiner Festnahme.
Verdächtiger kommt in Untersuchungshaft
Luigi M. wurde in Manhattan unter anderem wegen Mordes angeklagt, wie US-Medien unter Berufung auf Gerichtsdokumente berichteten. Eine Freilassung auf Kaution soll es nicht geben. Er sei noch in dem Schnellrestaurant von einem Polizisten gefragt worden, ob er in jüngster Zeit in New York gewesen sei. Luigi M. soll darauf hin laut den Ermittlungsbehörden eine heftige körperliche Reaktion gehabt und stark gezittert haben. Nach Angaben von der Nachrichtenagentur AP soll der Verdächtige direkt in eine Haftanstalt überführt werden. Der Verdächtige habe unter anderem eine Waffe und einen Schalldämpfer bei sich gehabt, die mit der Tatwaffe übereinstimmten.

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„Außerdem wurde ein gefälschter Ausweis aus New Jersey sichergestellt, der mit dem Ausweis übereinstimmt, mit dem der Verdächtige vor der Schießerei in sein Hostel in New York City eingecheckt hat“, so die Polizistin weiter. Er habe ein handgeschriebenes Manifest bei sich gehabt, „das sowohl seine Motivation als auch seine Denkweise belegt.“
Video: Versicherungschef Brian Thompson vor Hotel erschossen
Statement der Familie des mutmaßlichen Killers
Die Familie des 26-Jährigen teilte nach der Festnahme über soziale Netzwerke mit, sie sei „schockiert und am Boden zerstört”. Sie könne sich aber nicht zu dem Fall äußern und bete für die Angehörigen des getöteten Brian Thompson. Auf einer Pressekonferenz gab die New Yorker Polizei an, dass der Verdächtige Luigi M. aus einer prominenten und „wohlhabenden” Familie kommen soll. Er soll an der Elite-Uni in Pennsylvania seinen Master abgeschlossen und zuletzt auf Hawaii gelebt haben. Luigi M. soll dem Gesundheitssystem vorwerfen, seine Großeltern vor ihrem Tod schlecht behandelt zu haben, berichtet die New York Post. Weiter heißt es, er habe sich in sozialen Medien abfällig über Reiche und Manager geäußert.
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Brian Thompson, der Boss der Krankenversicherung UnitedHealthcare, war am vergangenen Mittwoch (4. Dezember) im New Yorker Stadtteil Manhattan erschossen worden. Die Tat hatte landesweit Empörung und Entsetzen hervorgerufen. In sozialen Medien entwickelte sich parallel jedoch eine Art Kult um den unbekannten Mörder.
Entsetzen in der Öffentlichkeit - irrer Killer-Kult im Netz
Die Polizei bezeichnete den Mord als „dreiste, gezielte“ Attacke. Der Killer hatte dem Manager offenbar aufgelauert und hinterrücks erschossen. Auf drei Patronenhülsen, die am Tatort gefunden wurden, standen die Worte „deny“, „defend“ und „depose“ (übersetzt: verweigern/leugnen, verteidigen und absetzen/stürzen). Mit diesem Slogan und Buchtitel werden vielfach Praktiken der Versicherungsbranche kritisiert. Diese Kritik wirft manchen Unternehmen vor, Verfahren gezielt zu verschleppen und Versicherten Zahlungen vorzuenthalten, die ihnen zustünden.
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Nach der Tat hatte die Polizei mehrere Fotos des Verdächtigen veröffentlicht und war ihm laut eigener Aussage immer näher gekommen. New Yorks Bürgermeister Eric Adam hatte am Sonntag angedeutet, „das Netz ziehe sich zu“. In Medien war darüber spekuliert worden, dass die Ermittler den Verdächtigen bereits identifiziert hätten. Dies wurde nicht bestätigt. Derzeit dauern die Ermittlungen an. Beamte aus New York seien auf dem Weg nach Altoona, um Luigi M. zu verhören. (mit dpa)