Gericht fällt hartes Urteil Frau sperrt ihren Freund in Koffer – bis er erstickt
Angeblich haben sie nur Verstecken gespielt...
Es ist ein kurioser Fall, mit dem sich das Bezirksgericht in Orlando (Florida) beschäftigen musste. Eine Frau sperrt ihren Partner in einen Koffer. Am nächsten Morgen ist er tot. War es ein Spiel, Selbstverteidigung oder Absicht? Das Gericht hat sein Urteil gefällt.

Orlando: Lebenslange Haft für Sarah Boone
Sarah Boone (47) behauptet, sie und ihr Partner (42) hätten in der verhängnisvollen Nacht am 23. Februar 2022 lediglich Verstecken gespielt. Es hat Alkohol gegeben, beide sollen betrunken gewesen sein, als ihr Freund Jorge T. sich in den Koffer legt: „Er hat versucht, sich flach hineinzulegen“, schildert sie vor Gericht. „Ich habe den Reißverschluss zugemacht. Wir fanden das lustig und haben darüber gescherzt, dass er so klein war, dass er in den Koffer passte“, zitiert sie der Stern.

Sarah sagt, anschließend sei sie schlafen gegangen. Sie habe gedacht, ihr Partner könne sich selbst befreien. Am nächsten Morgen ist der Mann tot, Sarah wählt den Notruf. Ermittler fahren zu ihrer Wohnung in Orlando (Florida) und merken schnell, dass etwas nicht stimmt. Was die Angeklagte wie ein Spiel aussehen lässt, soll sich nach Ansicht des Gerichts nämlich ganz anders abgespielt haben. Als Jorge versucht, aus dem Koffer auszubrechen, „schlug sie ihn mit einem Baseballschläger“, erklärt Staatsanwalt William Jay in einer Gerichtsakte.
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Videos belasten Sarah schwer
Ermittler finden Videos auf dem Handy der Frau, in denen der 42-Jährige wiederholt schreit, dass er nicht atmen könne. Boone antwortet darauf mit „das hast du davon“ und „so fühle ich mich, wenn du mich betrügst“, berichtet CNN. Im Vorfeld soll es oft Streit zwischen den beiden gegeben haben.
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Der 42-Jährige sei ihr gegenüber gewalttätig geworden, so Sarah. „Ja, das ist es, was du tust, wenn du mich würgst“, sagt sie laut dem Polizeibericht in einem der Handyvideos aus jener Nacht. An die Videos habe Sarah sich nicht mehr erinnern können, gibt sie vor Gericht an.

Doch offenbar sind die Beweise gegen sie erdrückend. Die Jury glaubt ihre Schilderungen nicht und spricht sie des Mordes schuldig. Richter Michael Kraynick verkündet ihr Strafmaß während einer Anhörung am Montag (2. Dezember): Sarah erhält eine lebenslange Haftstrafe. Die 47-Jährige lehnt zuvor ein Angebot der Staatsanwaltschaft ab, das eine verringerte Gefängnisstrafe für ein Schuldbekenntnis vorgesehen hätte.

„Ich vergebe mir, dass ich mich in ein Monster verliebt habe“
In ihrer eigenen Erklärung führt die 47-Jährige eine ganze Reihe von Misshandlungen durch ihren Partner auf. Während des Prozesses sagt sie aus, dass frühere gewalttätige Vorfälle sie veranlasst hätten, ihren Partner als Bedrohung wahrzunehmen. Sie habe in Selbstverteidigung gehandelt. „Ich vergebe mir, dass ich mich in ein Monster verliebt habe“, sagt sie vor der Urteilsverkündung. Sie habe nie aufgehört, ihren Partner zu lieben. „Ich wollte nicht, dass das passiert“, behauptet sie und bittet die Angehörigen ihres Partners um Vergebung. (xes)