Er bekommt ein besonderes WillkommensgeschenkNiclas (16) überlebt Anschlag auf Weihnachtsmarkt – 239 Tage später darf er endlich nach Hause
„Ich habe meine Oma im Himmel gesehen.“
So knapp entkommt Niclas (16) am 20. Dezember dem Tod. Er wurde Opfer des Attentäters Taleb A., der auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt mit seinem Auto in eine Menschenmenge raste. Nach sieben Monaten voller Schmerzen und Bange um sein Leben darf der Teenager jetzt endlich zurück nach Hause.
Ärzte müssen Niclas dreimal wiederbeleben
„Ich bin sehr glücklich darüber, dass es endlich vorbei ist mit der Reha und alles”, sagt der Jugendliche als er endlich wieder zuhause ist. Für ihn und seine Familie ist es ein ganz besonderer Tag. Über soziale Netzwerke erfahren Menschen aus seinem Heimatort Peine (Niedersachsen), dass Niclas einmal LKW- oder Busfahrer werden möchte und organisieren ihm zwei exklusive Testfahrten als Willkommensgeschenk. Mit einem amerikanischen Schulbus wird er zuhause abgeholt, dann geht es weiter mit dem Lkw.

Denn dass der Teenie überhaupt noch lebt, grenzt an ein Wunder! Rückblick: Niclas wartet am 20. Dezember an der Zufahrt zum Weihnachtsmarkt auf eine Straßenbahn, als ihn plötzlich das Auto von Taleb A. erfasst. Er wird durch die Gegend geschleudert und erleidet zahlreiche Knochenbrüche.
Lese-Tipp: André (9) verliert sein Leben auf Magdeburger Weihnachtsmarkt

„Ich weiß noch, dass das Auto von vorne kam. Und dass ich im Himmel war. Ich habe meine Oma im Himmel gesehen”, erzählt der Teenager weiter. In einer Klinik in Magdeburg müssen ihn die Ärzte ganze dreimal wiederbeleben!
Video-Tipp: NRW warnte vor Taleb A.
Mutter bricht in Tränen aus
Im ersten Moment sieht es schlecht aus für Niclas, doch sein Kämpfergeist lässt ihn offenbar überleben. Es folgt eine monatelange Reha, die keineswegs einfach, aber erfolgreich verläuft.
Lese-Tipp: Krankenhaus-Insider packt nach Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt über Taleb A. aus
„Mir fehlen die Worte. Wir haben so viel hinter uns und er hat es geschafft. Wir sind dankbar und froh, dass er noch lebt. Das ist die Hauptsache”, sagt seine Mutter und kann ihre Tränen nicht zurückhalten.

Auch wenn er zum Laufen noch einen Rollator braucht, geht Niclas ganz bald wieder zur Schule. Ob er nach seinem Abschluss tatsächlich selbst auf dem Fahrersessel sitzt, wird sich zeigen. Klar ist aber schon jetzt: Ein besseres Willkommensgeschenk hätte es für ihn wohl kaum geben können. (jjä)