„Das Gefühl, dass sich alle immer so über ihn lustig machen”Krankenhaus-Insider packt nach Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt über Taleb A. aus

Was für ein Mensch begeht solch einen Wahnsinn?
Taleb A., 50 Jahre, wohnhaft in Bernburg. Er soll der Todesfahrer von Magdeburg sein. Der aus Saudi-Arabien stammende Mann lebt seit 2006 in Deutschland. Hier arbeitet er zuletzt als Arzt in einer Klinik, die nur ein paar hundert Meter entfernt von seinem Wohnhaus liegt. Ein Insider aus dem Klinikumfeld schildert RTL, welchen Eindruck A. auf ihn gemacht hat.
Taleb A. soll als Arzt fachlich wenig kompetent gewesen sein
Nach dem Horror auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, bei dem es mindestens fünf Tote und hunderte Verletzte gab (alle Entwicklungen in unserem Live-Ticker zum Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt), versuchen die Menschen in Bernburg (Sachsen-Anhalt) das Unfassbare zu begreifen: Unter ihnen lebt der mutmaßliche Täter „ganz normal”, wie Nachbarn beschreiben. Als Stationsarzt habe Taleb A. hier gearbeitet, erklärt ein Insider aus dem Klinikumfeld RTL. Er möchte nicht erkannt werden, nennt deswegen seinen Namen nicht. „Ich fand ihn fachlich nicht kompetent”, erzählt er. Diesen Eindruck hätten wohl auch Kollegen des 50-Jährigen geteilt: „Das Gefühl, dass sich alle so über ihn lustig machen, das war halt immer präsent.” Das Krankenhauspersonal hätte über Taleb A. „geredet”. Welche Medikamente er den Patienten verschrieben habe, sei infrage gestellt worden, die Oberärztin habe seine Arbeit überprüft.
Lese-Tipp: RTL am Wohnhaus des mutmaßlichen Täters – Nachbarn schockiert
Taleb A. habe die Patienten auch psychotherapeutisch behandelt: „Er hat immer ein und dasselbe Video abgespielt”, so der Insider, der den 50-Jährigen nach seiner Erinnerung anderthalb oder zwei Jahre kennt. Ins Gespräch über das Video sei man aber nicht gekommen, Schuld daran seien die Deutschkenntnisse des Mannes aus Saudi-Arabien gewesen: „Er konnte halt auch nicht sehr gut Deutsch und das war halt immer schwierig. Er hat dann immer Englisch zwischendurch gequatscht.”
Im Video: Festnahme des mutmaßlichen Täters nach Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
„Dr. Google” für Tod eines Patienten verantwortlich?
Jeden Freitag gebe es in dem Krankenhaus in Bernburg eine Wochenvisite. Beschwerden habe Taleb A. gegoogelt, um eine Diagnose stellen zu können. „Er hat einen Laptop vor sich stehen gehabt und hat dann Google aufgemacht”, erinnert sich der Insider. „Dr. Google” soll Taleb A. deswegen in der Klinik geheißen haben. Kam es so auch zu einer tödlichen Fehldiagnose? Der Insider erinnert sich an einen Abend „vor einer Weile”. Ein Patient habe über Herzbeschwerden geklagt. Taleb A. habe „das abgetan und gesagt: ‘Legen Sie sich wieder hin.’ Und der ist dann in der Nacht verstorben.”

Zuletzt sei Taleb A. krankgeschrieben gewesen. Wie lange genau, kann der Insider nicht sagen. „Ich habe ihn halt auch öfters in der Stadt gesehen, wie er Alkohol getrunken hat.” Hier soll A. in verschiedenen Dönerläden unterwegs gewesen sein. Einsam soll er gewesen sein, habe keine Verwandten in Deutschland.
Lese-Tipp: Das wissen wir über den Todesfahrer Taleb A.
Insider nach Anschlag von Magdeburg: „Da fehlen einem die Worte”
Die politische Einstellung des 50-jährigen Arztes habe auf der Arbeit keine Rolle gespielt, nichts hätte auf den Anschlag von Magdeburg hingedeutet: „Ich war auf jeden Fall gestern Abend erstmal komplett schockiert und konnte mich erstmal gar nicht beruhigen.” „Beängstigend” sei es, so der Insider, dass „so ein Mensch einem so nahe war.”