Täter habe den Auftrag von der Ukraine erhalten

Erste Verhaftung nach Mord an Russland-General

War die Ukraine tatsächlich involviert?
Mitten in Moskau explodiert am Dienstagmorgen (17. Dezember) eine Bombe. Der russische General Igor Kirillow und sein Adjutant sterben bei dem Attentat. Wenig später beansprucht die Ukraine den Anschlag inoffiziell für sich. Nun gelingt den russischen Behörden eine erste Verhaftung.

Ukrainischer Geheimdienst soll Täter saftige Belohnung versprochen haben

Nach dem tödlichen Bombenanschlag auf den russischen General nehmen Ermittler in Moskau nach Medienberichten zwei Verdächtige fest. Durch Überwachungskameras am Tatort hätten die Behörden deren Autos identifizieren können, heißt es in mehreren Medienberichten. Eine offizielle Bestätigung gibt es bislang nicht. Bei einem der mutmaßlichen Täter handele es sich um einen usbekischen Staatsbürger, den der ukrainische Geheimdienst SBU über einen Messengerdienst angeworben habe.

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Eine Vertreterin des russischen Ermittlungskomitees, Svetlana Petrenko, soll dies am Mittwochmorgen in einer Erklärung bekannt gegeben haben. So habe der Usbeke bereits zugegeben, den Auftrag vom ukrainischen Geheimdienst erhalten zu haben. Das berichtet Sky News. „Für die Begehung dieses Verbrechens wurde dem Täter eine finanzielle Belohnung von 100.000 US-Dollar und die Ausreise zum Aufenthalt in einem europäischen Land garantiert“, heiße es in dem Bericht.

Mithilfe eines Sprengsatzes, den die Täter in einem E-Roller verstecken, sprengen sie Kirillow und seinen Adjutanten vor seinem Wohnhaus. Sofort sprechen die Behörden von einem Terroranschlag, der SBU lässt zeitgleich in Kiew durchblicken, dass die Tat auf sein Konto geht.

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Igor Kirillow war Schlüsselfigur für Wladimir Putin

Kirillow war Chef der russischen ABC-Abwehrtruppen und damit zuständig für den Schutz vor Gefahren durch atomare, biologische und chemische Kampfmittel. Der 54-Jährige trat im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder öffentlich mit Vorwürfen auf, die USA betrieben in dem Nachbarland etwa geheime Biolabors.

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Zudem behauptete Kirillow, der als einer der bedeutendsten Kriegshetzer in Russland galt und auf westlichen Sanktionslisten steht, dass die Ukraine an einer sogenannten schmutzigen Bombe arbeite. Schmutzige Bomben sind Massenvernichtungswaffen mit konventionellen Sprengsätzen, denen radioaktives Material beigemischt ist. Auch Kremlchef Wladimir Putin hatte auf Grundlage von Kirillows öffentlich präsentierten Berichten solche Vorwürfe gegen die Ukraine erhoben. Beweise dafür gab es keine. (fkl, mit dpa)