Als Frau in der JVAColette bereitet Sexualstraftäter auf ein Leben nach dem Knast vor
Ihr Ziel: keine weiteren Opfer!
Angst, dass ihr selbst etwas passieren könnte, hat Colette Berger nicht. In der JVA Bielefeld-Brackwede hat sie die sozialtherapeutische Abteilung aufgebaut. In einer Art Wohngruppe arbeitet sie mit Gewalt- und Sexualstraftätern und bereitet sie auf eine Zeit nach der Haft vor. Warum die Häftlinge Colette und ihr Team so schätzen, seht ihr im Video.
Lieber keine Routine im Joballtag
Es ist noch dunkel, als Colette Berger um 7 Uhr in ihren Tag in der JVA startet. Die Bereichsleiterin arbeitet seit 28 Jahren im Vollzug. Trotz der jahrelangen Erfahrung ist es für sie wichtig, dass sie sich im Dienst nicht auf eine Routine verlässt. Dafür ist ihr Job zu gefährlich. „Ich habe keine Angst. Ich bin wachsam. Ich weiß, wo ich mich hier befinde”, erklärt Colette im Interview mit RTL.
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Gemeinsam mit ihrem Team betreut Colette 15 Männer, die für Gewalt- und Sexualverbrechen verurteilt wurden. Insgesamt kommen sie auf 100 Jahre Haft. Den ganzen Tag in ihren Zellen sind die Insassen aber trotz ihrer teils schweren Verbrechen nicht. Von 6 Uhr bis 21 Uhr können sich die Männer frei in ihrem geschlossenen Flügel bewegen.
Im Video: Aus dem Gefängnis freigekauft?
Häftlinge sollen wieder Teil der Gesellschaft werden
Die Insassen der sozialtherapeutischen Abteilung leben wie in einer Wohngruppe. Ziel ist es, dass sich die Häftlinge reflektieren und schließlich resozialisiert werden können. Der Ansatz von Colette und ihrem Team ist es erst einmal ein Vertrauensverhältnis zu den Häftlingen aufzubauen. Mit dieser Basis würden sich die Männer auch wirklich auf die Therapie einlassen, erklärt Colette. So zeigten sich eher Erfolge.
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Für die zweifache Mutter ist die Arbeit mit den Tätern eine Form des Opferschutzes, erklärt sie. „Ich sage dann immer, wenn eine Frau nicht mehr umgebracht wird oder verhauen wird oder ein Kind nicht mehr missbraucht wird, dann lohnt sich unsere Arbeit. Das ist ein toller Erfolg und, das treibt mich so an.” Colette hofft, dass die Männer wieder Teil der Gesellschaft werden können und ihre gewaltvolle Vergangenheit ein für alle Mal hinter sich lassen.






























































