Bleibt das Weihnachtswunder aus?
Immer noch keine Einigung im VW-Tarifstreit − DAS droht nächstes Jahr!

Die langersehnte Einigung lässt weiter auf sich warten.
Die Verhandlungen zwischen VW und der IG Metall werden immer mehr zur Hängepartie. Dabei haben beide Seiten erklärt, sich noch vor Weihnachten einigen zu wollen. Sollten die Gespräche scheitern, drohen spürbare Konsequenzen im kommenden Jahr.
Volkswagen möchte Arbeitsplätze streichen
Seit Montag (16. Dezember) sitzen Vertreter von VW und der IG Metall in der bereits fünften Tarifrunde wieder am Verhandlungstisch, machen erst nach einer nächtlichen Marathonsitzung am Mittwochmorgen eine Pause. Bei einigen Teilnehmern mache sich inzwischen der Schlafmangel bemerkbar, berichten Teilnehmer. Der ersehnte Kompromiss lässt jedoch weiter auf sich warten - die Positionen beider Parteien lägen immer noch zu weit auseinander.
Gerungen wird um mögliche Werkschließungen, Lohnkürzungen und Entlassungen. Mindestens drei deutsche Werke der insgesamt zehn will VW schließen. Das hat es in der Geschichte des Autoherstellers noch nie gegeben!
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Gewerkschaft: „Rote Linien” dürfen nicht überschritten werden
Besonders die von VW geplanten Schließungen und betriebsbedingte Kündigungen sorgen für Zündstoff. Beides hat die IG Metall als „rote Linien” bezeichnet, die nicht überschritten werden dürften. Alle zehn Werke sollen erhalten bleiben, eine Beschäftigungsgarantie für die rund 130.000 Mitarbeiter in Niedersachsen, Hessen und Sachsen wiederhergestellt werden.
Auch die geforderte Lohnkürzung lehnt die Gewerkschaft entschieden ab.
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Der Automobilhersteller sieht das jedoch ganz anders: Er beklagt zu hohe Kosten und eine zu geringe Auslastung der Werke. „Das Management ist der Meinung, dass man so nicht weiter machen kann und dass zu viele Arbeitnehmer an Bord sind”, erklärt Rechtsanwalt Jens Klinkert im Gespräch mit RTL.
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Einigung oder Eskalation
Sollten VW und die IG Metall bis zum Jahresende keine Einigung erzielen, könnte das neue Jahr mit einem Knall beginnen. „Wenn das Unternehmen diesen Weg jetzt nicht mit uns gemeinsam einschlägt”, so IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger zum Beginn der Tarifrunde am Montag, „dann steht die Eskalationsplanung der IG Metall”. 2025 drohe dann eine massive Ausweitung der Warnstreiks. Ab Juli müssten erste VW-Mitarbeiter außerdem betriebsbedingte Kündigungen befürchten . Auch eine Übernahme nach der Ausbildung sei im kommenden Jahr nicht mehr garantiert. (ise/dpa)