Trauerfeier in WolfenbüttelBewegender Abschied von Magdeburg-Opfer André (†9)
Große Trauer um den kleinen André.
Unter der Anteilnahme von Angehörigen, Freunden und Bekannten ist der neunjährige Junge in Wolfenbüttel nach einer rührenden Trauerfeier beigesetzt worden. Er ist das jüngste Opfer des verheerenden Weihnachtsmarkt-Terrors von Magdeburg.
„Die Welt ist nicht dafür gemacht, dass Eltern ihre Kinder zu Grabe tragen“
In der St. Petrus-Kirche stehen zwei Herzen aus bunten Blumen in rot, gelb, orange, ein wunderschöner Kontrast zu diesem kalten Morgen bei Minusgraden in Wolfenbüttel. Auf dem Altar eine leicht perlmuttschimmernde Urne, ebenfalls gerahmt mit den bunten Blumen. Andrés Foto in einem goldenen Rahmen.

Nach leiser Klaviermusik zu Beginn der Feier sagt Pfarrer Matthias Eggers den Trauernden das, was alle in der Kirche fühlen: „Wir alle wissen, die Welt ist nicht dafür gemacht, dass Eltern ihre Kinder zu Grabe tragen.“

In einem eigens für den Jungen aufgenommenem Lied heißt es: „Ein strahlendes Kind, das die meisten von uns nur vom Foto kennen.“ Trauerrednerin Inga Linke erinnert daran, dass André Starwars liebte und greift das Motiv in ihrer bewegenden Ansprache auf. Sie erinnert an „deine leuchtenden Augen, dein ehrliches Lachen“ und sagt: „Dein Leben war [auch] kein Kampf zwischen Gut und Böse.“
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Liebevolles Bild von Andrés unbeschwertem Kinderleben, das viel zu früh endete
Der Junge habe „so viel Fröhlichkeit“ ausgestrahlt und „voll kleiner Abenteuer“ gesteckt, sagt sie, ehe sie sich an die Mutter wendet. „Desi, du hattest mit André eine wunderbare Schwangerschaft.“ Dann spricht sie seine Geschwister an. „Jason, Kevin, Léon und Lucy - ihr habt euch sehr auf euren kleinen Bruder gefreut. Er war euer fünftes Glück.“

Sie erinnert an Andrés Lieblingskuscheltier namens Husky. Berichtet davon, dass er mit einer Feuerwehrschultüte eingeschult wurde und voller Stolz Mitglied der Kinderfeuerwehr in seinem Heimatort war. Dass er es liebte, mit seinem Papa Marko angeln zu gehen. Sie zeichnet das rührende, liebevolle Bild eines unbeschwerten Kinderlebens, das viel zu früh endete, gestohlen von einem hasserfüllten Menschen.
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„Von der Liebe nimmt man keinen Abschied“
Es folgt ein weiteres Lied, in dem es heißt: „Mein kleiner Engel willst du schon wieder weiterfliegen - warst doch nur so kurz hier. Mein kleiner Engel willst du in den Sternen auf mich warten. Irgendwann bin ich bei dir.“ In der andächtigen Stille der Trauergemeinde sind vereinzelt Schluchzen und leises Weinen zu hören, es ist ergreifend. Ebenso wie die Worte einer Trauerrednerin, die sie an Andrés Mutter richtet: „Desi, die Liebe einer Mutter beginnt lange bevor sie ihr Kind in den Armen hält und sie endet nicht, wenn sie es loslassen muss.“

Begleitet von dem Satz „Von der Liebe nimmt man keinen Abschied” trägt Andrés Mutter die Urne mit der Asche ihres geliebten Jungen aus der Kirche. Die Trauernden machen sich auf, André auf seinem letzten Weg zu begleiten.