Täter hat Verbindungen nach NRW
Fünf Tote nach Anschlag in Magdeburg – NRW-Behörde warnte vor Taleb A.
Fünf Menschen sterben beim Anschlag in Magdeburg – mehr als 200 weitere werden zum Teil schwer verletzt. Das Attentat erschüttert ganz Deutschland. Auch die Behörden in NRW beschäftigten sich mit dem Täter.
„Anschlag auf die Freiheit“
„Ein Anschlag auf die Freiheit. Die Bilder aus Magdeburg machen fassungslos, traurig und wütend. […] Wir beten für die Opfer und ihre Familien“, schreibt NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) nach dem Anschlag in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) am Freitagabend (20.12.) auf der Plattform X. Ein Auto war mit hoher Geschwindigkeit mindestens 400 Meter über den Weihnachtsmarkt gefahren – mitten in eine Menschenmenge hinein. Dabei starben fünf Menschen, mehr als 200 wurden verletzt.
NRW-Polizei soll LKA Sachsen-Anhalt gewarnt haben
Der Täter Taleb A. wurde noch vor Ort festgenommen und sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Er ist ein Arzt aus Saudi-Arabien und lebt seit 2006 in Deutschland. Taleb A. fiel den Behörden schon mehrfach auf: Unter anderem wegen Androhungen von terroristischen Straftaten. 2009 lebte er kurze Zeit in Bochum und Düsseldorf. Die Polizei Köln hat das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt auch vor dem Täter gewarnt. Oliver Huth vom Bund Deutscher Kriminalbeamter erklärt: „Ich vermisse im Moment in diesem politischen und gesellschaftlichen Diskurs einfach auch mal die Überlegung: Was hätten die Behörden denn machen sollen, außer eine "Gefährdeansprache"? Am Ende des Tages geht es darum, die Bevölkerung vor so einem Menschen zu schützen. Das geht dann aber auch nur mit einer Freiheitsentziehung und dafür haben wir die Rechtsgrundlagen nicht." Noch in diesem Jahr sollen sich im Bundestag der Innenausschuss und das Kontrollgremium der Nachrichtendienste zu Sondersitzungen treffen. Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg wird dieses Jahr nicht wieder öffnen.
Wie weiter auf Weihnachtsmärkten im Westen?
Direkte Konsequenzen für Weihnachtsmärkte bei uns in NRW hat die Todesfahrt von Magdeburg nicht. Am Wochenende hieß es aus dem NRW-Innenministerium: „Die nordrhein-westfälischen Sicherheitsbehörden bleiben höchst wachsam. Unsere Sicherheitskonzepte werden nötigenfalls angepasst, derzeit gibt es aber keine Hinweise auf eine konkrete Gefahr.“ Wir fragen den NRW-Innenminister unter anderem, was es mit der Warnung aus NRW auf sich hat.