Tragische Umweltverschmutzung in Brasilien
Plötzlich blau! Chemieunfall färbt Enten und Gänse

Blaue Federn, tote Fische.
Besuchern des Parks Tulipas in Brasilien bietet sich aktuell ein trauriges Bild: Nachdem tausende Liter eines Farbstoffs in den Parksee gelaufen sind, erleben die heimischen Tiere ihr blaues Wunder - im traurigsten Sinne.
Verkehrsunfall sorgt für Chemie-Disaster
Mehrere gefärbte Enten und Gänse mussten von Umweltteams bereits gerettet werden, für zahlreiche Fische kommt jede Hilfe zu spät. Sie liegen tot am Ufer des Sees. „Die Fischsterblichkeit ist ein Grund zur Sorge”, sagt die Tierärztin Vania Plaza Nunes vom Tierrettungsverband Grad.

Grund für den blauen Farbstoff im Wasser soll ein Verkehrsunfall sein: Am Dienstag (13. Mai) stürzt in der brasilianischen Stadt Jumdiaí ein Lkw um. Beladen ist er mit rund 2.000 Litern eines blauen Farbstoffs, der laut Medienberichten normalerweise in Garnelenzuchten zur Behandlung von Pilzen und Parasiten eingesetzt wird. Diese Substanz läuft daraufhin ungebremst in den See.
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Ermittlung gegen Verursacher
Der Farbstoff auf Wasserbasis soll nicht giftig sein, berichtet das Nachrichtenportal UOL unter Berufung auf die Umweltbehörde des Bundesstaates São Paulo. Doch insbesondere der Anblick der toten Fische lässt daran zweifeln.
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Die Staatsanwaltschaft hat nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, um den Verantwortlichen des Farb-Fiaskos zu finden. Darüber hinaus fordert sie von der Stadtverwaltung, der Umweltbehörde und weiteren Stellen umfassende Informationen zum chemischen Farbstoff und zum ökologischen Zustand des Sees. (xas/dpa)