Das sollten Reisende in Italien jetzt beachtenZwei Tote, Dutzende im Krankenhaus! Gefährliches Bakterium grassiert in beliebtem Urlaubsland

Reisende sollten sich bei ihrer Fluggesellschaft oder dem Flughafen über mögliche Änderungen informieren. (Archivbild)
So schön und gerade so gefährlich! Auf Sardinien ist ein Mensch kürzlich an Botulismus gestorben.
Christian Röwekamp/dpa-tmn/dpa

Es herrscht Alarmbereitschaft!
In Süditalien sind zwei Menschen an einer Botulismusvergiftung gestorben - der sogenannten Fleischvergiftung. Dutzende weitere mussten ins Krankenhaus. Wir wissen, worauf Urlauber nun achten müssten.

Botulismus in Italien: Guacamole-Soße soll dutzende Menschen vergiftet haben

Drei Personen sind in Süditalien offenbar an Botulismus gestorben. Das italienische Gesundheitsministerium reagierte am Freitag auf die Fälle dieser bakteriellen Intoxikation in Sardinien und Kalabrien mit der sofortigen Aktivierung eines Notfallprotokolls.

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Eine 38-jährige Frau, die nach dem Verzehr von Guacamole-Sauce auf einem Volksfest Ende Juli Symptome einer schweren Lebensmittelvergiftung zeigte, verstarb am Freitag in einem Krankenhaus der Stadt Cagliari auf Sardinien. Weitere acht Personen, die am Volksfest teilgenommen und dort gegessen hatten, liegen noch im Spital in Cagliari, berichteten italienische Medien.

Unter ihnen war ein elfjähriges Kind, das in einem ernsten Zustand in die Poliklinik Gemelli in Rom verlegt wurde. Sein Zustand ist derzeit stabil, aber ohne nennenswerte Besserung. Der Bub liegt weiterhin auf der pädiatrischen Intensivstation und soll in den kommenden Tagen operiert werden, um eine stabilere Atmung zu ermöglichen und Komplikationen durch eine künstliche Beatmung zu vermeiden. Die Staatsanwaltschaft von Cagliari hat in dem Fall Ermittlungen aufgenommen.

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Zwei Tote nach Sandwich in Diamante – Botulismus als Todesursache

Unterdessen haben die Staatsanwälte in Kalabrien eine Untersuchung eingeleitet, nachdem ein 52-jähriger Tourist sowie eine 45-jährige Frau im Küstenort Diamante in der süditalienischen Region Kalabrien offenbar an Botulismus gestorben sind.

Weitere 14 Personen mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden, wenige davon befinden sich in kritischem Zustand auf der Intensivstation, wie italienische Medien berichteten. Botulismus ist eine potenziell lebensbedrohliche Vergiftung, die durch das Bakterium Clostridium botulinum verursacht wird.

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Alle Betroffenen hatten Sandwiches mit Wurst und Stängelkohl bei einem Foodtruck in Diamante gekauft und konsumiert. Das Todesopfer, ein Mann aus Neapel, verspürte nach dem Essen Unwohlsein. Die Familie alarmierte sofort den Rettungsdienst, doch der Mann verstarb kurz vor der Einlieferung ins Krankenhaus.

Was ist eine Botulismusvergiftung?

Die Patienten zeigten klassische Symptome einer Botulismusvergiftung wie Sehstörungen und Erbrechen. Die Gesundheitsbehörde der Provinz Cosenza hat inzwischen Lebensmittelproben aus dem betroffenen Foodtruck entnommen. Aus Sicherheitsgründen wurde der Betrieb vorläufig geschlossen.

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Botulismus wird die durch das Bakterium Clostridium botulinum verursachte Vergiftung genannt. Die von diesem Bakterium gebildeten Nervengifte zählen zu den stärksten bekannten Giften, heißt es dazu auf der Homepage des österreichischen Gesundheitsministeriums.

In erster Linie seien nicht adäquat zubereitete Konserven, aber auch Honig betroffen, diese sind meist hausgemacht bzw. selten industriell gefertigt. Wenn kontaminierte Nahrungsmittel nicht ausreichend gekocht werden, könne es zur Vergiftung kommen.

Lebensmittelvergiftung und Botulismus? Auf diese Symptome solltet ihr achten

Typisch seien Krankheitszeichen etwa zwölf bis 36 Stunden, teilweise auch mehrere Tage, nach Verzehr von betroffenen Lebensmitteln. Es können Sehstörungen, Schluckstörungen sowie eine schnell fortschreitende schlaffe Lähmung auftreten. Betroffene „gehören umgehend in ärztliche Behandlung“, wird betont.

Die Erkrankung ist in Österreich meldepflichtig und trete sehr selten auf: Seit dem Jahr 2000 seien bundesweit 20 Erkrankungsfälle gemeldet worden. Seit Einführung der künstlichen Beatmung sei österreichweit kein Todesfall bei labordiagnostisch bestätigtem Botulismus mehr dokumentiert worden. (apa/jbü)