Spinat, Hähnchen, Kartoffeln und Co.
Schnell nochmal aufwärmen? Vorsicht! Diese Lebensmittel können giftig werden

Bloß nicht in die Gift-Falle tappen!
Bei ein paar Lebensmitteln ist tatsächlich Vorsicht geboten, nicht alle eignen sich zum erneuten Erhitzen im Kochtopf oder in der Mikrowelle. Der Grund: Es könnten Giftstoffe freigesetzt werden, die zu Magen-Darm-Problemen führen oder sogar krebserregend sein können. Wir erklären, bei welchen Nahrungsmitteln ihr vorsichtig sein solltet und wie sie richtig aufgewärmt werden.
Spinat wieder aufwärmen? Nur unter diesen Bedingungen!
Spinat enthält von Natur aus viel Nitrat, bei erhöhter Temperatur kann es sich in giftiges Nitrit umwandeln. Kombiniert mit bestimmten Eiweißabbauprodukten können krebserregende Nitrosamine entstehen, außerdem kann zu viel Nitrit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall hervorrufen. Deshalb gilt:
Verzehrt gekochten Spinat nach zwei bis drei Tagen – auch, wenn er im Kühlschrank aufbewahrt wurde. Auch gekühlt kann sich bei längerer Lagerung Nitrit bilden.
Wärmt Spinat nur ein zweites Mal auf, wenn ihr die Reste vorher schnellstmöglich abgekühlt habt, da Kälte die Nitritbildung eindämmt.
Wenn ihr Spinat erhitzt, solltet ihr dies in einem Topf für mindestens zwei Minuten bei über 70 Grad Celsius tun.
Auch Zwiebeln, Sellerie und Rote Beete können giftig werden
Für diese Gemüsesorten gilt wegen möglicher Nitratbildung das Gleiche wie bei Spinat. Werden Zwiebeln, Sellerie und Rote Beete erwärmt, können Gifte freigesetzt werden und krebserregende Stoffe entstehen.
Im Video: Darf man Lebensmittel ein zweites Mal aufwärmen?
Pilze aufwärmen: Das müsst ihr beachten
Wenn ihr Pilze über längere Zeit bei Raumtemperatur lagert, wird das Aufwärmen gefährlich. Durch den hohen Gehalt an Wasser und Proteinen können sich bei Pilzen gefährliche Giftstoffe bilden, die zu Übelkeit und Erbrechen führen.
Damit euch das nicht passiert, solltet ihr Folgendes beachten:
Lagert Pilze nicht länger als einen Tag im Kühlschrank.
Kühlt Pilzgerichte nach dem Kochen, Braten oder Backen schnell ab.
Wärmt Pilzgerichte nur einmal bei mindestens 70 Grad wieder auf! Anschließend solltet ihr Pilze auf keinen Fall ein weiteres Mal erwärmen.
Das gilt beim Aufwärmen von Reis und Kartoffeln
Wenn ihr Reis und Kartoffeln erst einige Stunden nach Zubereitung in den Kühlschrank stellt, können sich Bakterien bilden, die zu Verdauungsproblemen und im schlimmsten Fall zu einer Lebensmittelvergiftung führen können.
Das könnt ihr folgendermaßen vermeiden:
Zubereitete Kartoffeln und Reis nach der Zubereitung schnellstmöglich in den Kühlschrank stellen.
Nicht in der Mikrowelle, sondern im Topf aufwärmen.
Erhitzt Reis und Kartoffeln – ebenso wie andere Lebensmittel – gleichmäßig und vollständig bei mindestens 70 Grad.
Eure Meinung ist gefragt!
Hähnchen warm machen: Vorsicht vor Salmonellen
Bei Hähnchen gibt es zwei Risikofaktoren. Zum einen verändert sich durch das Erwärmen von zubereitetem, kaltem Hähnchen die Proteinstruktur im Geflügel, wodurch Verdauungsprobleme auftreten können. Zum anderen vermehren sich Salmonellen, wenn gekochtes Hähnchen gelagert wird. Wärmt ihr das Fleisch auf, können die Salmonellen erhalten bleiben und im schlimmsten Falle für eine Salmonellenvergiftung sorgen.
Wärmt Hähnchen nicht in der Mikrowelle auf.
Erhitzt das Geflügel so, wie es ursprünglich zubereitet wurde – je nachdem also in Pfanne oder Ofen. Dabei sollte es so lange aufgewärmt werden, dass es vollständig und gleichmäßig heiß ist.
Diese Regeln gelten für Eier
Wie bei Hähnchen können sich auch bei Eiern durch das Aufwärmen die Proteinstrukturen verändern und zu Magen-Darm-Beschweren führen. Durch eine Lagerung bei Raumtemperatur können sich Salmonellen vermehren.
Folgt deshalb folgenden Regeln:
Lagert Eier nicht bei Raumtemperatur, sondern gekühlt.
Erhitzt Speisen mit Ei bei mindestens 70 Grad.
Mindesthaltbarkeitsdatum wird oft falsch interpretiert
18 Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland jedes Jahr weggeworfen.
Lese-Tipp: Wenig wegwerfen, viel sparen: Wie lange ihr abgelaufene Lebensmittel wirklich essen könnt
Eine gigantische Menge – und viele davon sind Produkte, die noch einwandfrei und völlig genießbar sind. Oft liegt das auch am Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), das von vielen falsch interpretiert wird. Umso wichtiger ist es, sich immer noch einmal zu vergewissern, ob die Lebensmittel nicht doch noch genießbar sind. (mjä)