Forscher entdecken erstaunlichen ZusammenhangWarum ihr niemals in einem hellen Zimmer schlafen solltet

Wer im Dunkeln schläft, könnte länger leben. (Symbolbild)
Wer im Dunkeln schläft, könnte länger leben. (Symbolbild)
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Kennt ihr diese Schlafzimmer-Diskussion?
Die Schlafvorlieben verschiedener Menschen können mitunter ganz schön weit auseinander liegen: Die einen mögen’s heller, die anderen brauchen ein stockdunkles Zimmer, um überhaupt ein Auge schließen zu können. Forscher haben jetzt herausgefunden, dass Personen, die eines der beiden Extreme bevorzugen, ein geringeres Risiko haben, herzkrank zu werden. Wir verraten euch, ob ihr besser im hellen oder dunklen schlaft.

Macht uns ein helles Schlafzimmer krank?

Zwischen 2006 und 2022 hat ein Forscherteam bestehend aus acht Wissenschaftlern von australischen, amerikanischen und britischen Universitäten die Daten von 88.905 Probanden analysiert, um herauszufinden, wie sich schlafen bei hellen Lichtverhältnissen auf ihre Gesundheit auswirkt. Die erstaunlichen Ergebnisse ihrer Langzeit-Studie wurden nun in einem sogenannten Vorabdruck* veröffentlicht.

Unabhängig von anderen Faktoren, die zu kardiovaskulären Krankheiten, also Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, führen können, kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass Schlafen bei helleren Lichtverhältnissen mit einem höheren Vorkommen „von koronarer Herzkrankheit, Herzinfarkt, Herzversagen, Vorhofflimmern und Schlaganfall” einhergeht.

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Bei hellen Schläfern: Risiko für Herzinsuffizienz bis zu 56 höher

2006 starteten die Wissenschaftler damit, passende Probanden für ihre Studie zu rekrutieren, heißt es in der Vorveröffentlichung auf medRxiv. Zwischen 2013 und 2016 trugen 103.669 Teilnehmer eine Woche lang Lichtmessgeräte an ihrem Handgelenk, um herauszufinden, bei welchen Lichtverhältnissen sie schlafen. Am Ende konnten die Wissenschaftler die Daten von 88.905 Probanden für ihre Untersuchung nutzen. Diese Probanden hätten nicht nur aussagekräftige Lichtdaten für alle relevanten Uhrzeiten geliefert, sondern sie seien zudem „zum Zeitpunkt der Lichtverfolgung frei von jedem kardiovaskulären Ergebnis” gewesen, erklären die Forscher. Im Durchschnitt wurde die Gesundheit der Probanden danach sieben Jahre und neun Monate lang nachbeobachtet.

Das Ergebnis: „Menschen mit den hellsten Nächten hatten im Vergleich zu Menschen mit dunklen Nächten ein signifikant höheres Risiko für die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit, eines Herzinfarkts, einer Herzinsuffizienz, eines Vorhofflimmerns und eines Schlaganfalls”, schreiben die Wissenschaftler. Die Forscher sprechen sogar von einem bis zu 56 Prozent höheren Risiko für Herzinsuffizienz und einem bis zu 32 Prozent höherem Risiko für Vorhofflimmern „bei Personen mit den hellsten Nächten”.

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Weniger Licht, weniger (Herz-) Probleme!

Sie führen diesen Zusammenhang auf die Störung des sogenannten zirkadianen Rhythmus zurück. Der zirkadiane Rhythmus ist ein natürlicher Prozess, der den Schlaf-Wach-Rhythmus eines Menschen steuert und von dem wichtige Körperfunktionen, wie etwa die Hormonproduktion, die Körpertemperatur oder das Hunger- bzw. Sättigungsgefühl abhängen. Wer nachts zu viel Licht ausgesetzt ist, bei dem kann dieser Rhythmus ins Wanken geraten, was sich langfristig negativ auf die Herzgesundheit auswirkt, so die Annahme der Forscher.

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Ihr Fazit lautet daher: „Die Vermeidung von nächtlicher Lichtexposition kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.” Mit anderen Worten: Schlaft im Dunkeln, wenn ihr eurem Herzen etwas Gutes tun wollt!

*Die Studie befinde sich derzeit noch im Stadium des „Vorabdrucks”. Bevor sie offiziell in einer Fachzeitschrift veröffentlicht wird, muss sie noch ein sogenanntes „Peer-Review”-Verfahren durchlaufen. Bedeutet: Gutachter müssen die Studie noch auf mögliche Schwachstellen in den Annahmen, Methoden und Schlussfolgerungen untersuchen.