13-Jährige lehnte leblos an Baum in Wien
Vanessa H. entdeckte tote Leonie: "Es war ein Schock zu sehen, dass sie es nicht geschafft hat"
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Polizei verdächtigt mehrere Männer
Vanessa H. wollte am Samstagmorgen auf ihrem Balkon einen Kaffee trinken und eine Zigarette rauchen. Dann sah sie unten vor ihrem Haus in Wien-Donaustadt den leblosen Körper der 13-jährigen Leonie an einem Baum lehnen. Die Polizei verdächtigt mehrere Asylbewerber aus Afghanistan, die Jugendliche getötet zu haben.
Zeugin denkt zunächst, Leonie habe Kreislaufprobleme
„Ich habe das junge Mädchen am Baum lehnen sehen, wo schon zwei Jugendliche und eine Dame bei ihr waren“, erzählt Vanessa H. im RTL-Interview. „Sie haben geschaut, ob die Frau ansprechbar ist. Dann ist sie einfach nach vorne gekippt. Sie haben sie nach vorne gelegt und Reanimationsversuche gestartet.“
Vanessa H. denkt zunächst, die Jugendliche habe Kreislaufprobleme. Als sie unten ankommt, merkt sie: Es ist ernster. „Dann traf schon die Polizei ein und ich wusste, dass ich nicht mehr helfen kann.“ Die Zeugin bleibt vor Ort. „Ich wollte wissen, ob es ihr gut geht“, sagt sie. „Kurz darauf ist der Notarzt gekommen. Sie sind zu sechst oder zu neunt gewesen. Dann haben sie die Plane geholt und sie abgedeckt. Es war ein Schock zu sehen, dass sie es nicht geschafft hat.“
Zwei Männer seien eingetroffen, um Leonie zu untersuchen. „Da habe ich verstanden: Da ist Gröberes passiert. Das ist kein natürlicher Tod.“
Vanessa H.: "Das hätte jedem anderen passieren können"
Vanessa H. schätzt Leonies Alter anhand ihrer Kleidung auf maximal 18 Jahre. „Dass sie leider Gottes viel jünger war, hat mich schon sehr getroffen.“ Ihrer Meinung nach muss das Mädchen geräuschlos abgelegt worden sein. „Wenn das Fenster gekippt ist, hört man schon, wenn jemand lauter redet“, sagt sie. „Gehört habe ich nichts. Es gab keine Schreie.“ Zu wissen, dass Leonie den Ermittlungen zufolge unweit des Fundorts sexuell missbraucht und getötet worden sein soll, hinterlässt bei ihr ein mulmiges Gefühl. „Das hätte vielleicht auch jedem anderen passieren können.“
Was passiert ist, ist für Vanessa noch immer unbegreiflich. „Das trifft einen schon sehr. Mein Sohn ist vier Jahre jünger.“
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Leonie unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht
Die grausame Tat erschüttert ganz Österreich. Die Vorwürfe gegen die Verdächtigen wiegen schwer: Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl teilten bei einer Pressekonferenz mit, dass das Kind vor seinem gewaltsamen Tod unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht worden ist.
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Mutter der getöteten Leonie (13): "Meine Kleine hat einem 16-Jährigen vertraut - das war ihr Todesurteil"
Auch die Eltern des Mädchens haben sich inzwischen erstmals zu der Tat geäußert. Im Interview mit "Heute.at" sprachen sie im Beisein von Opferanwalt Florian Höllwarth über ihre Tochter. "Meine Kleine hat einem 16-Jährigen vertraut, der sie vermutlich zum Älteren in die Wohnung mitnahm und das war ihr Todesurteil", sagt Leonies Mutter Melanie P. (40). Was sie über die beiden Tatverdächtigen denke, wolle sie "besser nicht" sagen. Sie müsse nun stark sein für ihre Kinder.
Der Fall ist in Österreich längst zum Politikum geworden und hat eine Debatte um straffällig gewordene Asylbewerber entfacht. (mst/sbl)