Um Ukraine gegen Putins Armee zu verteidigen
Freiwillige ziehen in den Krieg - manche hatten noch nie eine Waffe in der Hand
Während sich an den Grenzen zu Polen und der Slowakei die Menschen drängen, froh, Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine enkommen zu sein, schlagen andere genau den umgekehrten Weg ein. Männer aus verschiedenen Ländern folgen Wolodymyr Selenskyjs Aufruf, um sich seiner internationalen Ukraine-Brigade anzuschließen. Einer Armee aus Freiwilligen, angetreten, die russischen Invasoren zu bekämpfen. Was treibt die Männer dazu, ihre Familien zu verlassen und in den Krieg zu ziehen? RTL hat mit einigen von ihnen gesprochen – zu sehen im Video.
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Freiwillige ziehen in den Krieg: "Ich möchte für Frieden kämpfen"
„Meine Frau kommt aus Belarus, ich habe ein Baby, ich möchte für Frieden kämpfen. für Frieden für mein Kind“, sagt ein 26 Jahre alte Georghe aus Tiflis (Haupstadt von Georgien) unserem RTL-Reporter am Bahnhof Przemyśl in Polen. Er wolle den Krieg beenden und sei auf dem Weg nach Lwiw in der Ukraine. Kampferfahrungen habe er keine.
Am Bahnhof wartet auch eine Gruppe junger Briten, ehemalige Soldaten, kampferprobt. Sie haben sich zu viert auf den Weg von England hierher gemacht, um im Widerstand gegen Putin zu kämpfen. „Wir sind hier wegen der Kriegsverbrechen, die geschehen. Der Präsident (Selenkyij) hat Kämpfer gebeten, die Ukraine zu unterstützen“, sagt Jack. Ben Grant berichtet, er sei bereits für ein paar Monate im Irak gewesen, nun wolle er weiter ins nächste Kriegsgebiet. Seine Frau und die Kinder seien geschockt gewesen. „Um ehrlich zu sein tun sie mir ein bisschen leid“, sagt er. „Aber die Menschen brauchen mich hier.“
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Auch einige deutsche Reservisten angeblich bereits an der Front

Etwa 1.500 ausländische Kämpfer sollen schon an der Front sein, nicht alle scheinen kriegserfahren. Einige bekommen noch einen Crashkurs in Waffenkunde. Staaten wir Dänemark, Lettland und Großbritannien haben ihren Bürgerinnen und Bürgern explizit erlaubt, für die Ukraine zu kämpfen. Auch Hunderte Reservisten aus Deutschland sollen einen Einsatz erwägen. Strafbar ist das nicht, einige seien bereits in der Ukraine angekommen.
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"Wenn du nur als Kriegstourist dorthin willst, bist du fehl am Platz“
„Ich glaube, dass Hilfe benötigt wird, alles vom Krankenträger bis zum Laufburschen. Wenn du nur als Kriegstourist dorthin willst, bist du aber fehl am Platz“, meint ein Freiwilliger im RTL-Gespräch. „Die Realität des Krieges an der Front ist sehr erschütternd, man sollte schon ungefähr wissen, auf was man sich hier einlässt.“
Doch viele der Männer, die sich nun auf den Weg ins Kriegsgebiet machen, wissen genau das nicht. So auch Georghe, der über keinerlei Einsatzerfahrung verfügt. Aber er werde es lernen, ist er überzeugt. Tun, was nötig ist, um diesen Krieg irgendwie zu beenden. (cwa)