Ihre Ärzte schätzten, dass sie nur noch fünf Jahre leben würde
HIV durch Vergewaltigung! Sarah (56): "Mein Leben war damit für mich zu Ende!"
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von Lorenz Bille und Nicole Ide
Es ist unsichtbar, doch es bestimmt ihr Leben: Die Lübecker Ingo Buck und Sarah Salvador sind HIV-positiv. Menschen mit HIV und AIDS werden noch immer diskriminiert und ausgegrenzt. Am Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember wird seit mehr als 30 Jahren Solidarität mit den Erkrankten gezeigt.
Sarah wird vergewaltigt - dann kommt die Diagnose
Die Diagnose ist ein Schock, doch mittlerweile kommen Ingo Buck und Sarah Salvador gut mit HIV zurecht. „Das war für mich so, als wenn mir jemand den Boden unter den Füßen wegreißt“, erinnert sich der Altenpfleger. Der 44-Jährige wird in seiner ehemaligen Beziehung oft betrogen. Deswegen, so sagt er, hat er von seinem Ex-Freund vor fünf Jahren HIV bekommen. Sarah Salvador erhält ihre Diagnose 1994. Zuvor sei sie vergewaltigt worden. Mit der Erkrankung bricht zunächst für sie eine Welt zusammen. „Das war für mich ganz schrecklich. Mein Leben war damit für mich zu Ende“, so die heute 56-Jährige im Interview mit RTL. Mittlerweile hat sie sogar eine 19-jährige, gesunde Tochter. Damals wird ihr jedoch mitgeteilt, sie habe nur noch fünf Jahre zu leben.
Diskriminierung sogar beim Arzt
Etwa 20 Prozent der Infizierten in Deutschland sind Frauen, weltweit ist es jede Zweite. Ohne medizinische Behandlung führt das Virus fast immer zu schweren oft tödlichen Krankheiten. AIDS bedeutet dann das Endstadium einer HIV-Infektion. Mit einer Therapie können HIV-Erkrankte allerdings heute gut und lange leben.Ingo Buck und Sarah Salvador werden aber immer wieder auch diskriminiert, sogar im medizinischen Bereich. „Es kamen Sprüche: Wir wissen doch gar nicht, wie wir Sie operieren sollen? Wo ich sagte: Wie jeden anderen auch!“, berichtet Buck und bei Untersuchungen bekommt er mit, wie sich das Personal ein doppeltes Paar Handschuhe anzieht.
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Medikamente stoppen HIV-Übertragung
Dabei ist HIV im Alltag nur schwer übertragbar. Wenn ausreichend Viren in den Körper gelangen, ist eine Ansteckung möglich. Das passiert vor allem beim Sex oder Drogenkonsum. Sobald die Infizierten jedoch Medikamente einnehmen, ist das Virus sogar beim ungeschützten Verkehr nicht mehr übertragbar. Ärzte sollten das eigentlich wissen. Doch HIV ist noch immer negativ behaftet. Ingo Buck und Sarah Salvador sind davon überzeugt, dass Aufklärung das beste Mittel sei.
Neue Medizin soll HIV heilen
Medizinisch wegweisend könnte nun eine neue Therapieform eines Hamburger Unternehmens sein, die das Virus im Körper nicht nur unterdrückt, sondern den Erkrankten sogar ganz heilen kann, verspricht der Hersteller Provirex. Bis die neue Therapie allerdings zum Einsatz kommen könnte, kann es leider noch mindestens acht Jahre dauern. Bis dahin müssen Altenpfleger Ingo Buck und Sarah Salvador jeden Tag Tabletten nehmen und regelmäßig zum Arzt gehen. Aber ein Todesurteil ist HIV zum Glück schon lange nicht mehr – auch wenn die Krankheit unbedingt behandelt werden muss.