Beim Öl geht es nicht ohne Russland

Von der Leyen fordert zum Energiesparen auf - und betont: Genug Gas für diesen Winter

Viel wird gerätselt in diesen Tagen über unsere Abhängigkeit vom russischen Gas. Können wir es uns leisten, auf die Rohstoffe vom russischen Kriegstreiber Wladimir Putin zu verzichten? Der Frühling steht vor der Tür und die Heizperiode geht zu Ende. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigt sich optimistisch, dass die EU ihre Energieabhängigkeit von Russland schneller reduzieren kann als gedacht.
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Mehr Tempo bei den Erneuerbaren

Die EU-Staaten hätten bereits so viel LNG-Gas eingekauft, dass man in diesem Winter ohne russisches Gas auskommen könne, sagte von der Leyen im ZDF. Zusammen mit stärkerem Energiesparen und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien werde man sich unabhängig machen können.

Zugleich verteidigte die Kommissionspräsidentin, dass die EU anders als Russland keinen Ölimport-Stopp beschlossen hat und verwies auf die geringere Abhängigkeit der USA bei Öl. Es gehe darum, mit den Sanktionen vor allem Russland und nicht die westlichen Staaten zu treffen.

„Wir müssen immer im Blick behalten, dass Ölpreise nicht zu sehr eskalieren, nicht zu sehr ansteigen, denn das wiederum würde uns schwächen“, sagte sie. Es gehe darum, das fein auszutarieren, um „maximale Wirkung bei Präsident Putin zu erreichen, aber bei uns keinen Schaden anzurichten“.

Aufruf zum Energie sparen

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Der Bahnhof von Breslau (polnisch Wroclaw). Tausende Ukrainer fliehen derzeit vor dem Krieg Richtung Westen.
www.imago-images.de, IMAGO/NurPhoto, IMAGO/Krzysztof Zatycki

Schließlich forderte von der Leyen die Bürger zum Energiesparen auf, um Europa schneller von Gas, Öl und Kohle aus Russland unabhängig zu machen. Dazu könne jeder beitragen. Hinzu kämen Energiesparprogramme für die Wirtschaft sowie neue Lieferwege und der Ausbau erneuerbarer Energien.

Mit Blick auf die ukrainischen Flüchtlinge lobte sie die Aufnahmebereitschaft aller 27 EU-Staaten, wies aber darauf hin, dass sie noch sehr viel höhere Flüchtlingszahlen erwarte. "Ich fürchte, das ist erst der Anfang", sagte sie. (reuters, dpa/osc)

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