Happy End für den Dickhäuter?Nach jahrelanger Misshandlung: Thailand holt verschenkten Elefanten Sak Surin endlich nach Hause

Kommt jetzt das Happy End für Sak Surin?
Jahrelang musste das Tier in Sri Lanka Schwerstarbeit leisten. Die Folge waren Abszesse und ein steifes Bein. Dabei war der Elefant eigentlich ein Geschenk der thailändischen Regierung. Die holt ihn jetzt zurück. Doch wie wird es für Sak Surin weitergehen?
Sak Surin habe Wunden am ganzen Körper
Drei lange Jahre wartet der thailändische Elefant Sak Surin jetzt schon auf seine Rettung. Damals entdeckten ihn Tierschützer in einer Tempelanlage in Sri Lanka. Dabei war Sak Surin ein Geschenk aus Thailand, als Zeichen für die gute Verbindung der Länder.
Doch mit diesem lebenden Geschenk ist Sri Lanka nicht gut umgegangen. Seit 2001 lebt der Elefant dort, muss im Tempel Holz und Touristen schleppen und bei Prozessionen Schwerstarbeit leisten.
So sei das linke Vorderbein durch Schläge des Mahouts (Anm. d. Redaktion: dem Elefantenpfleger) dauerhaft versteift, berichtet die Organisation Rally for Animal Rights and Environment (RARE) auf ihrer Webseite. „Er litt unter mehreren Abszessen und Wunden an seinem Körper und trug Narben von jahrelangen Einstichen mit dem Bullenhaken davon. Dennoch musste er Stachelketten tragen, um bei Tempelprozessionen ohne Ruhepausen oder Behandlung zu arbeiten.“
Sie habe die Verletzungen mit eigenen Augen gesehen, sagte RARE-Chefin Panchali Panapitiya der Deutschen Presse-Agentur. „Er wurde brutal behandelt.“ Deshalb habe ihre Organisation schon 2020 die Wildtierbehörde von Sri Lanka informiert. Diese habe aber nicht reagiert.
Lese-Tipp: Sein Rüssel will zu viel! Elefant versucht Touristin auszuziehen
Im Video: Spiel mit dem Feuer: Frau provoziert Elefant mit Banane
Rettung von Elefant Sak Surin kostet 500.000 Euro
Also wandten sich die Tierschützer an die thailändischen Behörden. In kaum einem anderen Land werden die majestätischen Rüsseltiere so verehrt wie hier - wegen ihrer Stärke, Loyalität und Intelligenz, aber auch als Glücksbringer. Auch wenn die majestätischen Tiere auch hier mancherorts für die Unterhaltung von Touristen genutzt werden, gründen sich immer mehr Refugien, die Elefanten schützen und artgerecht behandeln wollen.
Die Regierung in Bangkok hatte für die Rückführung ein Sonderbudget von fast 20 Millionen Thai Baht (500.000 Euro) bereit gestellt. Doch wie transportiert man einen vier Tonnen schweren Elefantenbullen?
Lese-Tipp: Für Touris festgekettet und gequält: Tierschützerin legt sich mit Elefantenmafia an

"Du fliegst für die Freiheit aller in Gefangenschaft gehaltenen Elefanten"
Sak Surin musste lernen, friedlich in eine rieisge Transportbox zu gehen und über Stunden darin auszuharren. Das klappte am Sonntag (2. Juli) reibungslos, wie auf einem live im Internet übertragenen Video zu sehen war. Die Fahrt zum Flughafen fand mit Polizeischutz statt – damit Sak Surin nichts mehr zustoßen kann.
Mit Hilfe von Seilen und einem Kran wurde die Stahlbox schließlich in die Höhe gehievt und in die Maschine geschoben. Gegen 07.30 Uhr hob der Flieger ab. „Du fliegst nicht nur für Deine Freiheit, Du fliegst für die Freiheit aller in Gefangenschaft gehaltenen Elefanten in Sri Lanka“, jubelten Tierschützer in sozialen Netzwerken. Das vorläufige Ziel seiner Reise: das Thai Elephant Conservation Center in Lampang in Thailand.
Lese-Tipp: Dramatische Elefanten-Rettung – Mutter und Baby fallen in ein Loch

Ist das jetzt das Happy End für Sak Surin?
Leider bedeutet die aufwändige Rettungsaktion noch kein endgültiges Happy End für Sak Surin. Denn trotz der schlechten Haltung könnte Sak Surin nach seiner Genesung wieder zurück nach Sri Lanka gebracht werden.
Denn: Wenn ein Geschenk von einem Land zurückgenommen werde, dann wirke sich das immer negativ auf das Verhältnis zwischen beiden Staaten aus, sagt der sri-lankische Jurist Jagath Gunawardana. Aus diesem Grund habe Sri Lanka auch den Elefanten Kaavan, den die Regierung einst Pakistan geschenkt hatte, nicht mehr zurückhaben wollen - obwohl dieser in seinem neuen Zuhause ebenfalls sehr leiden musste.
Nach viel Kritik von Tierschützern hat die thailändische Regierung das Verschenken von Elefanten vor drei Jahren eingestellt. (dpa/lra)