Suchtrupps markieren Rettungsrouten in KolumbienBänder und Trillerpfeifen sollen vermissten Kindern Weg aus Dschungel weisen

Gibt es doch noch Hoffnung für die vermissten Kinder in Kolumbien? Seit einem Flugzeugabsturz am 1. Mai wird nach den Geschwistern im Alter von 13, neun und vier Jahren sowie elf Monaten gesucht. Jetzt haben Suchtrupps Rettungsrouten markiert, um den Kindern den Weg aus dem Dschungel weisen.
Kolumbien: Retter platzieren im Dschungel 600 Trillerpfeifen
"Operation Hoffnung" lautet der Name der Suchaktion, mit der Spezialeinheiten der kolumbianischen Nationalarmee die vier Vermissten aufspüren wollen. Laut einem Bericht des kolumbianischen Portals "Infobae" sollen reflektierende Bänder und Trillerpfeifen den Kindern dabei helfen, den Weg aus dem Dschungel von Guaviare zu finden.
"Vida" (Leben) steht auf den Bändern, die Routen markieren, auf denen die Kinder zu den Rettern gelangen. Die Trillerpfeifen – insgesamt 600 Stück – wurden auf strategisch wichtige Punkte verteilt. Wenn die Kinder dort vorbeikommen, können sie mit einem Pfeifton einen Alarm auslösen, der an die Rettungstrupps weitergeleitet wird. "Unser Ziel ist, die Kinder in sogenannte Transitbereiche zu lotsen", erklärt Oberst Fausto Avellaneda, der den Einsatz der Armee koordiniert.
Mutter der vier Kinder starb beim Flugzeugabsturz
An Bord der Propellermaschine vom Typ Cessna 206, die im Department Caquetá abstürzte, waren neben den Kindern noch deren Mutter, der Pilot und ein indigener Anführer. Die drei Erwachsenen starben, doch schon kurz nach dem Unglück gab es Hoffnung, dass die Kinder überlebt haben.
Ein Suchtrupp fand in der Nähe der Absturzstelle Windeln, Tennisschuhe und ein Handtuch. Darüber hinaus entdeckten Soldaten auf auffällig zerbrochene Äste, geöffnete Lebensmittelpakete und heimische Früchte. Die Vermutung: Die Kinder könnten sie gepflückt und gegessen haben. Vier Wochen nach dem Absturz stießen die Einsatzkräfte im Dschungel auf einen Fußabdruck im Schlamm.
Kolumbien: Kinder gehören zu indigener Gemeinschaft
Die Kinder gehören zu einer indigenen Gemeinschaft. Sie sollen mit ihrer Mutter auf dem Weg in die kolumbianische Hauptstadt Bogotá gewesen sein, wohin ihr Vater nach Drohungen bewaffneter Gruppen geflohen war. Angehörige und Retter hoffen, dass den Kindern ihre Kenntnis der Region beim Überleben im Dschungel hilft. (bst)