Nach Flugzeug-Absturz verschwundenVerwirrung um vermisste Urwald-Kinder: Sind sie doch nicht mehr am Leben?

Wochenlang wird im Dschungel nach vier Kindern gesucht – dann werden die Kleinen angeblich gefunden. Oder etwa doch nicht?
Als Anfang Mai mitten im Urwald von Kolumbien ein Flugzeug abstürzt, sind die Hoffnungen, Überlebende zu finden, klein. Dann heißt es: Die Kinder wurden gefunden und haben überlebt. Doch mittlerweile gibt es Zweifel an der Behauptung von Präsident Petro.

Kolumbien: Offizielle Bestätigung für den Fund der Kinder fehlt

Petro schrieb zunächst bei Twitter: „Nach mühsamer Suche durch unsere Streitkräfte haben wir die vier Kinder am Mittwoch lebendig wiedergefunden.“ Aber gezeigt wurden die Kinder nach ihrer angeblichen Rettung nicht. Auch die Sicherheitskräfte haben den Fund bisher nicht bestätigt. Zwar gebe es Indizien, dass die Kinder leben, doch eine offizielle Bestätigung fehlt.

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Mittlerweile ruderte auch der Präsident zurück und twitterte: „Ich habe beschlossen, den Tweet zu löschen, da die vom ICBF bereitgestellten Informationen nicht bestätigt werden konnten. Ich bedauere, was passiert ist. Die Streitkräfte und die indigenen Gemeinschaften werden ihre unermüdliche Suche fortsetzen, um dem Land die Nachricht zu überbringen, auf die es wartet.“

Dieses Trinkfläschchen fanden die Suchtrupps in der Nähe der Unfallstelle.
Dieses Trinkfläschchen fanden die Suchtrupps in der Nähe der Unfallstelle.
Reuters

Pilot, Mutter und weiterer Passagier kommen bei Flugzeugabsturz ums Leben

Das Flugzeug, in dem die Kinder sowie drei Erwachsene unterwegs waren, war am 1. Mai beim Überfliegen des Amazonas-Regenwalds vom Radar verschwunden. Von der Cessna fehlte zunächst jede Spur. Wenig später wurde klar: Das Flugzeug war abgestürzt.

Der Pilot der Maschine, die Mutter der Kinder sowie ein weiterer erwachsener Passagier, kamen bei dem Absturz ums Leben. Bilder zeigen, dass das Flugzeug mit der Spitze voraus auf dem Boden aufgeschlagen sein muss.

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Erst am Montag erreichten die Sucher die Absturzstelle.
Erst am Montag erreichten die Sucher die Absturzstelle.
Reuters
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Einsatzkräfte suchen mehr als eine Woche nach Unfallstelle

Die Suche nach Überlebenden gestaltete sich in dem dicht bewachsenen und schwer zugänglichen Gebiet im Regenwald als schwierig. Zunächst suchten die Einsatzkräfte ausschließlich aus der Luft. Erst am Montag – zwei Wochen nach dem Unfall – erreichten sie die Unfallstelle.

Die Kinder hatten den Unglücksort offenbar verlassen, um in der Umgebung Hilfe zu finden. Bei der Suche nach den Kleinen hatten die Suchtrupps auch eine Audiobotschaft ihrer Großmutter über Lautsprecher abgespielt: „Beruhigt euch, Hilfe ist unterwegs“, rief die Oma ihren Enkeln in der Nachricht zu. (xsa/jda)