Urteil gegen Vater (30) und Lebensgefährtin (34)
Er wollte sich an seiner Ex-Frau rächen - und spritzte seiner Tochter (1) giftiges Quecksilber
13 Jahre Haft für Horror-Vater, 12 Jahre für seine Ex-Freundin!
Gemeinsam mit seiner damaligen Lebensgefährtin spritzt Alexander K. seiner einjährigen Tochter im Juli 2023 zweimal hochgiftiges Quecksilber. Der 30-Jährige bestreitet eine Tötungsabsicht. Das sehen die Richter am Landgericht Hannover anders.
Angeklagte wegen versuchten Mordes verurteilt
Alexander K. habe sich mit der grausamen Tat an der Mutter seiner Tochter rächen wollen. Seine Ex-Frau habe ihn kurz nach der Geburt der gemeinsamen Tochter verlassen. Durch das Leid des Mädchens habe K. seiner Ex-Frau seelische Qualen zufügen wollen, wie er sie selbst nach ihrer Trennung und vor der Geburt der Tochter erlitten habe.
Die Staatsanwaltschaft sieht bei ihm daher das Mordmerkmal niedrige Beweggründe. Beiden Angeklagten wird außerdem das Mordmerkmal der Grausamkeit zugeordnet. Sie hätten gewusst, dass das Gift nicht unmittelbar zum Tod führt und der Einjährigen besonders starke Schmerzen zufügen wollen. Laut der Anklage seien außerdem die Einstichstellen der Injektion so versteckt gewählt worden, dass diese nicht direkt entdeckt würden.
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Unter Tränen: Angeklagte bitten um Entschuldigung
In ihren Plädoyers hatte die Staatsanwaltschaft am vergangenen Dienstag (2. April) für den Vater eine zwölfjährige Gefängnisstrafe und für die 34-jährige Deutsche elf Jahre Haft gefordert.
Aus Sicht der Verteidigung dagegen handle es sich bei der Tat nicht um ein versuchtes Tötungsdelikt, sondern um Körperverletzung. Die Anwälte beider Angeklagten hatten jedoch für kein konkretes Strafmaß plädiert.
In ihren letzten Worten baten der 30-Jährige und die 34-Jährige bei seiner Tochter und deren Mutter um Entschuldigung für ihre Tat.
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Fernsehsendung bringt Paar auf Idee zur gemeinsamen Tat
Lange streitet das Paar vor Gericht, wer dem kleinen Mädchen das Quecksilber gespritzt habe. Erst kurz vor Ende des Prozesses räumen der Vater und seine frühere Freundin ein, die Tat gemeinsam begangen zu haben. Der 30-Jährige beteuert jedoch, er habe seine Tochter nicht töten wollen.
Alles nur Taktik? Darüber lässt sich nur mutmaßen, allerdings lasse sich der gemeinsame Vergiftungsplan des Ex-Paars durch Chat-Verläufe beweisen, heißt es von der Nebenklage. Alexander K. habe demnach schon Anfang des Jahres 2023 im Internet nach Möglichkeiten gesucht, an Quecksilber zu kommen. Im Juni soll dann die 34-Jährige über eine Internet-Plattform ein mit Quecksilber gefülltes Wandthermometer gekauft haben.
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Ausgerechnet die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“, die sich mit ungeklärten Kriminalfällen beschäftigt, soll die Angeklagten auf die Idee zu ihrer Tat gebracht haben. Im Januar 2023 habe das Paar dort einen Fall gesehen, in dem Quecksilber als Mordwaffe verwendet wurde.
Erst nach mehreren Operationen wird die Vergiftung erkannt
Am 24. Juli 2023 ist das damals einjährige Mädchen, dessen Eltern getrennt leben, zu Besuch bei seinem Vater. Bei dieser Gelegenheit kommt es zu der grausamen Tat: Der 30-Jährige und seine Lebensgefährtin spritzen dem Kind das Quecksilber in den linken Fuß und den rechten Knöchel. Später gibt das Pärchen das Kind dann wieder bei der leiblichen Mutter ab.
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Nach der Injektion leidet das Mädchen nach Angaben der Staatsanwaltschaft an einer eitrigen Entzündung am Fuß und einem Hautausschlag am ganzen Körper. Erst bei dem dritten operativen Eingriff wird das Quecksilber laut Staatsanwaltschaft zufällig gefunden. Insgesamt muss das Kind zehnmal operiert werden.