Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Bonn im Interview
Gespendete Rettungsfahrzeuge aus Bonn beschossen: "Ein Fahrzeug ist nicht mehr einsatzfähig"
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von Vivian Bahlmann
„Es ist leider bekannt, dass auch Fahrzeuge mit Rotem-Kreuz-Zeichen angegriffen werden. Das ist uns leider passiert, das ist der Caritas passiert“: Prof. Wolfgang Holzgreve beschreibt sichtlich ergriffen, was sich im Osten der Ukraine abgespielt hat. Ein Hilfskonvoi ist beschossen worden, auch gespendete Rettungs- und Notarztfahrzeuge der Stadt Bonn und des Universitätklinikums wurden dabei zerstört.
Holzgreve ist ärztliche Direktor der Uniklinik und spricht im RTL-Interview mit Vivian Bahlmann über die Beziehung zu ukrainischen Krankenhäusern und über schwere Kriegsverletzungen, die er nun in Deutschland behandelt.
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In Deutschland wären die Rettungsfahrzeuge ausgemustert worden
Die Feuerwehr der Stadt Bonn hat drei Rettungswagen und ein Notarztfahrzeug gespendet und das Uniklinikum Bonn hat dafür gesorgt, dass die Fahrzeuge vollgepackt mit medizinischen Hilfsgütern in die Ukraine fahren. Darunter Arzneimittel im Wert von 10.000 Euro, sowie Schilddrüsen-Präparate, die durch die aktuelle Bombardierung einer Pharma-Fabrik nicht mehr vor Ort zur Verfügung stehen.
In Deutschland wären die Rettungsfahrzeuge schon bald ausgemustert worden,in der Ukraine sollen sie in der Zeit des Krieges helfen, Leben zu retten.
Prof. Holzgreve über gespendete Rettungswagen: "Ein Fahrzeug ist nicht mehr einsatzfähig"
Nun sind die Rettungswagen einem Bombenangriff zum Opfer gefallen. „Das eine Fahrzeug wurde in der Mitte der Ukraine beschossen, das andere Fahrzeug wurde ganz schwer in Mitleidenschaft gezogen, ist nicht mehr einsatzfähig“, berichtet Prof. Holzgreve im Interview.
Bis zum 14. April gab es in der Ukraine nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO 119 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen, Personal, Transporte oder Lager, mindestens 73 Menschen wurden getötet. Amnesty International verurteilt die Verletzung des humanitären Völkerrechts, gezielte Angriffe gelten als Kriegsverbrechen.
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Minen-Verletzungen seien das schlimmste was man sehen kann
Jeden Tag gibt es neue Angriffe mit Raketen, Minen, Bomben. Die Versorgung in der Ukraine wird immer schwieriger. Deutschland hat bereits Schwerverletzte aufgenommen. Erst vor wenigen Tagen wurde eine Mutter mit ihren beiden Kindern evakuiert und ins Bonner Uniklinikum gebracht. „Alle Drei waren Opfer einer Mine. Das sind mit die schlimmsten Verletzungen, die man sehen kann, weil Gewebe, Knochen regelrecht zerfetzen,“ so der Vorstandsvorsitzende der Uniklinik, „die Verwendung von Minen ist das Schlimmste, was in kriegerischen Auseinandersetzungen passieren kann.“
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