Janine Uhlmannsiek von Amnesty International im RTL-Interview

Amnesty International prangert "schlimmste Kriegsverbrechen" in der Ukraine an

von Vivian Bahlmann und Lena Andro

Die grausamen Bilder aus Butscha sind nur schwer zu ertragen. Amnesty International ist in Butscha vor Ort und bezeichnet diese Vergehen als „schlimmste Kriegsverbrechen“.
Wie diese Verbrechen nun aufgeklärt werden können, darüber spricht Janine Uhlmannsiek von Amnesty International mit RTL-Reporterin Vivian Bahlmann.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker

Erschreckende Bilder aus Butscha

„Diese Bilder, die wir aus Butscha sehen, sind erschreckend, das sind grausame, grausame Berichte, die wir dort erhalten“, beschreibt Janine Uhlmannsiek die Situation. „Alles deutet darauf hin, dass es sich bei diesen Geschehnissen um schlimmste Kriegsverbrechen handelt.“

Die Mitarbeiter von Amnesty International sind in Butscha mit einem Krisenteam vor Ort. Sie „führen dort Gespräche mit Augenzeug*innen, mit Betroffenen natürlich auch, mit Partnerorganisationen“, mit denen sie schon seit mehreren Jahren zusammenarbeiten, erzählt Janine Uhlmannsiek weiter. Außerdem gebe es Waffenexperten, die die Überreste von Waffen auswerten und analysieren können. Auf diese Weise konnte zum Beispiel der Einsatz von Streumunition, der völkerrechtlich verboten ist, nachgewiesen werden.

Lese-Tipp: Baerbock: "Putins hemmungslose Gewalt kennt keine Grenzen"

Amnesty International prüft Videos auf Echtheit

Nicht nur der Einsatz der verbotenen Streumunition durch russisches Militär wurde von Amnesty International verifiziert, sondern auch Angriffe auf zivile Einrichtungen, wie „auf Schulen, auf Wohngebäude, auf Kindergärten, auf Krankenhäuser und bei diesen von uns dokumentierten Angriffen sind zahlreiche Zivilpersonen ums Leben gekommen und auch verletzt worden, darunter auch Kinder“, so Janine Uhlmannsiek. Das alles stelle auch Kriegsverbrechen dar, heißt es weiter.

Die Informationen über die zivilen Opfer des russischen Angriffskriegs bekommt Amnesty International, indem sie Videos, „von denen es ja zahlreiche gibt“, auf Echtheit überprüfen. Hierfür werden diese Videos mit Satellitenbildern, Straßenansichten, mit Wetterdaten oder mit Berichten von Augenzeug*innen abgeglichen. „So können wir durch unsere eigenen Ermittlungen vor Ort und auch durch diese digitalen Ermittlungen aus der Ferne verlässliche Aussagen über Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen treffen.“

Lese-Tipp: RTL-Reporterin zeigt Hinweise auf weitere Kriegsverbrechen

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Unsere Reporter vor Ort, Interviews und Analysen - in unserer Videoplaylist

Playlist 50 Videos

So können Sie den Menschen in der Ukraine helfen

Helfen Sie Familien in der Ukraine! Der RTL-Spendenmarathon garantiert: Jeder Cent kommt an. Alle Infos und Spendenmöglichkeiten hier!