Papa blieb im Ukraine-Krieg zurück

Lebensretter-Familie aus Erftstadt nimmt ukrainische Krankenschwester und Sohn auf

Es sind herzzerreißende Bilder: Männer bringen ihre Frauen und Kinder an die polnisch-ukrainische Grenze und bleiben selbst zurück. Denn sie müssen wieder in den Krieg, um für ihr Land zu kämpfen. Familie Stratmann aus Erftstadt hat Mama Anastasiya und ihren Sohn Stanislav bei sich zu Hause aufgenommen. Wie der Alltag im Haus funktioniert – und was das für alle Beteiligten bedeutet, zeigen wir im Video.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker.

Ukrainische Flüchtlinge von Familie aus Erftstadt gerettet

Eigentlich wollten die Stratmanns nur Sachspenden zur polnisch-ukrainischen Grenze bringen. Doch dann kam alles anders. Familienvater Marc und Frau Christina entschieden sich zu einem mutigen Schritt: Wir nehmen Flüchtlinge mit nach Hause!

„Die Bilder, die man sieht, sind schon dramatisch, aber, wenn man es selber mit eigenen Augen sieht und die Situation auffasst – das ist schon nochmal etwas anderes, wenn man Familien sieht, die weinen.“ Auch Christina Stratmann geht das Schicksal der Menschen in der Ukraine sehr nah. „Deshalb ist es auch selbstverständlich, dass man hilft“, sagt sie im Interview mit RTL.

Anastasyia musste ihren Ehemann zurücklassen und floh mit ihrem Sohn Stanislav nach Deutschland.
Anastasyia musste ihren Ehemann zurücklassen und floh mit ihrem Sohn Stanislav nach Deutschland.
Privat

Krankenschwester Anastasiya und Sohn Stanislav hatten Glück und bekamen die Chance, bei den Stratmanns zu wohnen und dem Krieg zu entfliehen. Ihr Ehemann blieb in der Ukraine zurück. Trotz der schwierigen Situation fühlen sie sich im Haus ihrer Retter geborgen.

„Das Miteinander funktioniert wirklich gut und auch die Kinder verstehen sich gut“, sagt Marc Stratmann. „Ich glaube, dass das eine Riesen-Stütze für den kleinen Jungen ist, dass er ein Kind in einem ähnlichen Alter hier hat.“ Bald sollen Stanislav und seine Mama ein eigenes Zuhause in Deutschland bekommen.

Im Ukraine-Krieg starben bisher 136 Zivilisten

Ein kleines Happy End mitmehr als nur fadem Beigeschmack. Denn immerhin ist Anastasiyas Ehemann noch immer in der Ukraine. Männer, die im Krieg eingesetzt werden könnten, dürfen das Land nicht verlassen.

Und die Lage wird immer dramatischer. Auf die ukrainische Hauptstadt Kiew rollt ein gewaltiger Militärkonvoi zu. Das russische Verteidigungsministerium hat schwere Angriff angekündigt. Der Konflikt spitzt sich immer weiter zu. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) mindestens 136 Zivilisten getötet worden, darunter 13 Kinder.

Grausame Bilder gehen um die Welt: Zerstörte Häuser, verletzte Menschen liegen auf der Straße, Tausende fliehen aus ihrer Heimat. Im Interview mit RTL ordnete CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach ein, wie wahrscheinlich es ist, dass der Krieg auch nach Deutschland kommt.

Erschreckende Videoaufnahmen aus Kiew zeigen die Eskalation der Lage vor Ort. Zwei russische Raketen sollen nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums den Bereich des Fernsehturms getroffen haben. Verifizierte Aufnahmen aus Kiew zeigen die Einschläge – im Video. (dky)

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Überwältigende Spendenbereitschaft!

2,2 Millionen Euro sind dank Ihrer Hilfsbereitschaft bereits zusammengekommen. Diese überwältigende Summe konnte RTL-Spendenmarathon-Moderator Wolfram Kons am Montagmorgen (28.02.) verkünden. Doch die Menschen in der Ukraine sind weiterhin auf Ihre Hilfe und auf jede Unterstützung angewiesen.

Wir dürfen diese Kinder und ihre Familien nicht im Stich lassen. Helfen Sie mit. Schicken Sie eine SMS mit dem Stichwort "Ukraine" an die 44844 und helfen Sie mit 10 Euro (10 Euro/SMS + ggf. Kosten für den SMS-Versand).

Alle Infos auch über www.rtlwirhelfenkindern.de.