Moskau-Reporterin Charlotte Maihoff ordnet ein
Riesiger Militär-Konvoi rollt auf Kiew zu: Will Putin so die Ukrainer in die Knie zwingen?
Ein riesiger russischer Militärkonvoi von 64 Kilometer Länge rollt in Richtung Kiew. Die US-Satellitenfirma Maxar hat in der Nacht neue Satellitenbilder veröffentlicht. Stehen die russischen Angriffe in der Ukraine möglicherweise vor einer neuen Eskalation?
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„Es ist klar: Die Regierung in Kiew soll abgesetzt werden"
Der Konvoi bestehe aus Panzern, gepanzerten Fahrzeugen und anderem Militärmaterial. Russland verlegte einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax zufolge zudem Truppen aus dem äußeren Osten Russlands näher an Europa heran, so die russische Nachrichtenagentur Interfax. Am Wochenende waren bereits ähnliche Bilder aufgetaucht, der Konvoi sah dann deutlich kürzer aus.
Wie bedrohlich ist dieser Aufmarsch für die Ukraine und was will Putin damit erreichen? „Wir sehen ja häufig, dass wir auf der einen Seite Verhandlungen haben und auf der anderen Seite neue Bedrohungen“, ordnet RTL-Reporterin Charlotte Maihoff ein, die derzeit aus Moskau berichtet. „Es ist klar: Die Regierung in Kiew soll abgesetzt werden, das ist erklärtes Ziel Russlands.“ Und das heiße auch: Dass man dort, wo bis jetzt der Erfolg nicht eingetreten ist, mit größeren Kräften antreten muss, so ihre Einschätzung.
Britischer Geheimdienst: Russischer Vormarsch kaum vorangekommen
Der russische Vormarsch auf Kiew ist nach britischen Angaben in den vergangenen 24 Stunden kaum vorangekommen. Hintergrund seien wahrscheinlich logistische Probleme, heißt es in einer aktualisierten Lage-Einschätzung des Geheimdienstes, die das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht.
Unterdessen stimmen sich westliche Regierungen erneut ab, wie man Russland weiter isolieren und zum Rückzug aus der Ukraine bewegen kann. Immer mehr europäische und amerikanische westliche Firmen ziehen sich aus Aktivitäten und Beteiligungen in Russland zurück.
Die US-Regierung bot der Ukraine nach Angaben des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba mehr militärische und finanzielle Hilfe an. Wie mehrere europäische Länder wird auch Australien die Ukraine nach Worten von Regierungschef Scot Morrison mit Waffenlieferungen unterstützen, und zwar in Höhe von rund 50 Millionen US-Dollar. Die US-Regierung machte aber auch deutlich, dass sie nicht direkt in den Konflikt hineingezogen werden will. Eine Sprecherin des Weißen Hauses lehnte deshalb am Montagabend eine Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ab, eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten. Dies würde den Einsatz von US-Militär bedeuten, sagte Präsidialamtssprecherin Jen Psaki. Die Soldaten könnten in einen direkten Konflikt und "potenziell einen Krieg" mit Russland verwickelt werden. "Das ist etwas, an dem wir uns nicht beteiligen wollen."
Russland hatte in den vergangenen Wochen weit mehr als 100.000 Soldaten an den Grenzen zur Ukraine zusammengezogen und vergangene Woche mit der Invasion begonnen. Die russische Führung behauptet, dass es ihr bei dem Angriff um die Zerstörung militärischer Kapazitäten im Nachbarland und das Ausschalten von Nationalisten gehe. Die ukrainische Regierung wirft Russland dagegen eine Besatzung vor, bei der gezielt auch zivile Ziele beschossen würden. Westliche Politiker sprechen von einem russischen Angriffskrieg. (reuters/eku)
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