Angeblich 27 Kilometer lang
Trotz Friedensgesprächen: Russischer Militärkonvoi nimmt Kurs auf Kiew

Die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine sind gerade erst ein paar Stunden her und haben offensichtlich nicht viel gebracht: Die Explosionen in den beiden größten Städte der Ukraine gehen weiter und die Zahl der getöteten Zivilisten steigt und steigt. Mit einer Entspannung der Lage hat das nichts zu tun. Gerade besonders bedrohlich ist auch eine fast 30 Kilometer lange Militärkolonne, die sich laut Medienberichten der Hauptstadt Kiew nähern soll. Mindestens 352 Zivilisten haben bereits ihr Leben verloren, darunter 14 Kinder.
Nimmt die Kolonne Kurs auf Kiew?
Satellitenbilder sollen einen riesigen Konvoi der russischen Streitkräfte in der Nähe von Kiew zeigen. Die „New York Times" berichtet, die Kolonne bewege sich in Richtung Kiew. Der Konvoi erstrecke sich über mindestens 27 Kilometer, mit einigen Lücken innerhalb der Kolonne, twitterte ein Journalist der Zeitung.
Der Konvoi bestehe aus hunderten Fahrzeugen und erstrecke sich über so eine weite Strecke, dass er nicht im Ganzen auf den Bildern sei. Außerdem seien teilweise zwei oder drei Fahrzeuge auch nebeneinander zu sehen, hieß es. An diesem Montag habe sich die Kolonne noch etwa 48 Kilometer weit von Kiew entfernt befunden – ob die Hauptstadt tatsächlich auch das Ziel der Soldaten ist, sei bisher noch unklar.
Explosionen und Angriffe gehen weiter
Kiew und auch die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw sind aber schon längst wieder zum Ziel der Angreifer geworden – mehrere Medien berichten über weitere Explosionen und zivile Opfer.
Die Nachrichtenagentur Unian veröffentlichte außerdem ein Video, das einen großen Feuerball am Abendhimmel von Kiew zeigt. Der Bürgermeister Charkiws, Ihor Terechow, sagte dem „Spiegel" am Telefon, es würden Wohnblöcke beschossen und Zivilisten getötet: „Das ist ein Vernichtungskrieg gegen die Zivilbevölkerung."
Bei heftigen Angriffen in Charkiw wurden nach Angaben der lokalen Behörden mindestens elf Menschen getötet. Es habe Dutzende Verletzte gegeben, schrieb der Gebietsleiter Oleh Synjehubow bei Facebook. „Das, was gerade in Charkiw passiert, ist ein Kriegsverbrechen! Das ist der Genozid am ukrainischen Volk."
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