Streitthema Haushalt in BeziehungenWarum Ihr Mann die Zahnpasta-Tube nie zumacht - und gar nichts dafür kann!

Die Socken fliegen irgendwo in der Wohnung herum, der Zahnpasta-Deckel wird nicht wieder draufgeschraubt, sondern bleibt einfach neben der Tube liegen: Liebe Männer – warum ist das eigentlich so? Autorin Patricia Cammarata kennt die Antwort! Und, keine Sorge: Natürlich sind es nicht nur Männer, die unordentlich sind. Für dieses Verhalten gibt es eine einfache Erklärung.
„Dinge, die herumliegen, haben für Männer keinen Aufforderungscharakter" - was das bedeutet!
Würde man(n) bei einem Mädelsabend Mäuschen spielen, würde er sich vermutlich schnell wieder mit einem schlechten Gewissen von dannen machen: Die eine erzählt von ihrem Bruder, der damals nie sein Geschirr weggeräumt hat und die andere von ihrem Freund, der immer und überall seine Socken oder sonstige Kleidungsstücke herumliegen lässt.
Und die nächste Freundin berichtet von ihrem Ehemann, der einfach nicht sieht, wenn wieder Aufgabe XY im Haushalt gemacht werden muss. Dabei bekommen die Hausstaubmäuse bald wirklich Beine!
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Haben Sie sich auch schon mal gefragt, warum die Herren der Schöpfung manchmal so auf dem Schlauch zu stehen scheinen?
Autorin Patricia Cammarata („Raus aus der Mental Load Falle“*) lüftet im RTL-Interview das Geheimnis, wieso Männer Sachen oft nicht sehen: „Klar, es hat ganz viel mit Sozialisation zu tun. Mädchen wird oft noch von kleinauf beigebracht, auf sowas zu achten. Jungs müssen in der Regel weniger im Haushalt helfen – ihnen wird aber auch oft von Anfang an weniger erklärt.“
Wie das konkret aussieht?
„Dinge, die herumliegen, haben für Männer oft keinen Aufforderungscharakter. Sie sagen nichts aus. Die Zahnpasta-Tube, die offen ist, ist offen. Und die Socken, die rumliegen, liegen eben rum. Eine Frau hat gelernt: Das hat eine Botschaft für mich: „Dreh mich zu“ oder „Heb mich auf und bring mich an meinen Platz zurück’.“
Aber: „An sich gibt es keine geschlechtstypischen Aufgaben per Biologie. Das ist gesellschaftlich geprägt.“
Im Video: Männer sehen Haushaltsarbeit nicht - sie filtern anders
Diese Dinge können Abhilfe schaffen
Cammarata erklärt: „Frauen sammeln Erfahrungen, dass es oft funktionierende Abläufe, feste Plätze oder Ähnliches braucht. Das ist ein komplexer Prozess. Hinzu kommt, dass man als Frau dann irgendwann ganz viel Kompetenz aufgebaut hat.“
Jungs lernen häufig, dass immer jemand im Hintergrund ist, der sich kümmert: Mutter, Schwester, Freundin, Frau – das klappe sehr lange, so die Expertin. „Frauen haben oft und lange die Ressourcen, Aufgaben für beide zu übernehmen und sich um alles zu kümmern; tun es vielleicht sogar gerne.“
Bis sie schwanger wird und die Kinder kommen, dann fehlt oft die Zeit oder die Prioritäten verschieben sich, Frauen benötigen vielleicht mehr Unterstüzung: „Aber durch den Kompetenzvorsprung müssen sie ihrem Partner dann noch einiges erklären und Dinge aufarbeiten, was sehr mühsam sein kann. Denn das ist nichts, was in einem Jahr oder in neun Monaten Schwangerschaft passiert ist – sondern in einigen Lebensjahren Sozialisation.“
Was hilft:
Wenn es geht und man es aushalten kann: nicht einspringen! Manches kann und muss in dem Moment für den Lerneffekt ausgehalten werden. „Wenn frau sich für alles verantwortlich sieht, ist es zu bequem.“
Ehrlich sein als Mann, beispielhaft nach dem Motto: „Ich arbeite in einem Unternehmen, nehme wichtige Termine wahr und bin generell ein erwachsener Mann – vielleicht könnte ich mich wirklich ändern und es auch in Zukunft schaffen, einen kleinen Deckel nach Benutzung wieder irgendwo drauf zu schrauben.“
Kommunizieren und sich (als Frau) eingestehen: Ist mein Sauberkeitsstandarf vielleicht zu hoch? „Beide müssen sich auf etwas einigen und Kompromisse eingehen.“
Vielleicht lässt sich so auch hin und wieder über die fehlplatzierte Socke hinwegsehen!
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