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Studie mit alarmierendem Ergebnis! Kinder und Karriere - geht das gar nicht?

Mother with baby boy (2-5 months) working from home, Frau arbeitet am Computer und hält dabei Baby im Arm Keine Weitergabe an Drittverwerter.
Sind wir in der Praxis noch gar nicht im Jahr 2023 angekommen? Viele jüngere Frauen sind einer neuen Studie zufolge bereit, zugunsten der Karriere auf Kinder verzichten.

Mutter sein und gleichzeitig Karriere machen – in der Theorie hört sich das gut an, die Realität zeichnet aber auch im Jahr 2023 immer noch oft ein anderes Bild. Um beruflich weiterzukommen, verzichten deswegen immer mehr jüngere Frauen darauf, ein Kind zu bekommen – das ist das alarmierende Ergebnis einer neuen Studie.

Kinder als Hürde auf dem Weg zur Gleichstellung

Dass Frauen oft mehr leisten müssen als Männer, ist kein Geheimnis, die so genannte Gender-Pay-Gap ist in aller Munde. Denn während sich der Mann oft voll und ganz seiner Karriere widmen kann, müssen Frauen neben dem Job auch zeitgleich noch den Haushat wuppen und meistens den Großteil der Kinderbetreuung übernehmen. Hört sich nach Klischee an? Tatsächlich geht das auch aus einer Studie hervor, die das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) gemeinsam mit der „Zeit“ und dem infas Institut für angewandte Sozialforschung veröffentlicht hat.

Demanch würden Frauen viele unsichtbare kognitive Aufgaben erfüllen, die als „Mental Load“ bezeichnet werden. Während Frauen 17 zusätzliche Tasks übernehmen würden, seien es bei den Männern gerade einmal drei. So fühlten sie sich insbesondere für die Bereiche Reparaturen, handwerkliche Arbeiten und die Verwaltung der Familienfinanzen zuständig.

Damit auch sie ihre beruflichen Ziele verfolgen und sich auf die Karriere konzentrieren können, seien viele jüngere Frauen heute bereit, auf Kinder zu verzichten. Laut den Erkenntnissen würden Frauen „Kinder als Hürde auf dem Weg zur Gleichstellung“ sehen.

Im Video: Kind UND Karriere? Das ist kaum möglich

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„Wir sehen zum ersten Mal, dass die Bedeutung von Kindern bei den Befragten sinkt"

„Wir sehen zum ersten Mal, dass die Bedeutung von Kindern bei den Befragten sinkt", sagt WZB-Präsidentin Jutta Allmendinger in einer Pressemitteilung der Zeit. „Insbesondere jüngere Frauen raten zukünftigen Generationen dazu, die Wichtigkeit eigener Kinder nicht zu hoch zu setzen.“ Besonders Frauen zwischen 23 und 50 würden es demnach für besser halten, den Kinderwunsch zurückzustellen.

Gerade in der Elternzeit sehen die Befragten berufliche Nachteile für Arbeitnehmer – vor allem bei Männern. Dabei sehen Frauen die Karriere der Männer sogar stärker betroffen an als ihre eigene. Mütter nähmen sich laut Studienleiterin Allmendinger im Schnitt 13 Monate Auszeit. Bei den Vätern seien es nur 45 Prozent, die sich überhaupt für eine Elternzeit entscheiden, und das dann auch meist kürzer.

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Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.

4.211 Personen wurden für die Vermächtnisstudie befragt

Befragt wurden für die sogenannte „Vermächtnisstudie", die seit 2015 regelmäßig durchgeführt wird, insgesamt 4.211 Personen im Alter von 23 bis 65 Jahren. Frauen, die älter als 51 Jahre waren, betonten laut Umfrage, dass es wichtig sei, eigene Kinder zu haben. Ein Grund könnte laut den Studienmachern sein, „dass in dieser Altersgruppe eigene Kinder oft schon aus dem Haus sind, so dass berufstätige Mütter keine Doppelbelastung mehr tragen müssen. Sie können quasi ein Leben wie die Väter führen und sich hauptsächlich dem Beruf widmen.“ (kko)