Passagiere schildern, was an Bord geschahRyanair-Maschine flog mit geöffneter Tür: „Selbst Crew in Tränen aufgelöst“

Diesen Tag der offenen Tür bei Ryanair wollte niemand erleben!
Weil eine Tür nicht verschlossen ist, musst ein Flieger der Billigairline umdrehen. Da ist die Maschine aber schon bei 4.300 Metern Flughöhe. Einige Passagiere erzählen jetzt, was sich an Bord abspielt. Sie berichten von chaotischen Zuständen.
Ryanair-Flieger dreht bei 4.300 Höhenmetern um: "Sie wussten von dem Problem!"
Der 17. Oktober, Dienstagabend – 19.30 Uhr. Takeoff im nordirischen Belfast. Noch ahnte niemand, dass der Flug in gut 30 Minuten wieder genau hier enden würde. Der Ryanair-Flug RK178 startete in den Abend – Ziel Edinburgh. Normalerweise dauert der Flug rund 55 Minuten. Schnell fiel im Passagierraum aber auf: Hier stimmt etwas nicht. Denn eine Tür stand einen Spaltbreit offen!
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Eine Passagierin schilderte dem Fachmagazin The Aviation Herald: „Nach wenigen Minuten war die Kabine dunkel. Es war laut und Luft strömte herein. Wir konnten die Durchsagen nicht verstehen.“ Bis die Crewmitglieder die Piloten zum Umkehren bewegen konnten, hatte das Flugzeug schon 4.300 Höhenmeter erreicht.

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Wusste die Crew schon vor Abflug Bescheid?
Wie einzelne Fluggäste berichteten, fiel schon vor dem Start auf, dass die Tür nicht ganz verschlossen war. „Pilot und Kabinenbesatzung wussten von Anfang an von dem Fehler. Sie haben gesehen, dass die Tür nicht geschlossen war, besonders eine junge, weibliche Flugbegleiterin hat sie darauf hingewiesen. Sie sind trotzdem gestartet“, sagte eine Frau bei Belfast Live. Warum der Flug trotzdem abheben konnte, ist unklar. Für die Passagiere ein Horrorflug – Medienberichten zufolge sollen sogar Flugbegleiter geweint haben.
„Innerhalb einer Minute war die Kabine im Dunkeln. Der Lärm war laut, Luft ist eingedrungen und hat verhindert, dass jegliche Durchsagen zu hören waren. Die Kabinen-Crew hat versucht, mit dem Cockpit zu kommunizieren, aber wurde nicht gehört. Sie haben an die Tür geklopft, aber sind nicht reingekommen“, sagte ein weiterer Passagier bei Belfast Live, wie die Frankfurter Rundschau zitiert. Demnach soll dann ein Pilot gekommen sein, um sich die Tür anzuschauen. Er entschied sich zu einer sofortigen Landung.
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Trotz offener Tür gestartet: Ryanair spielt Vorfall herunter
Für Ryanair war all das anscheinend keine große Sache. Die Airline beschwichtigte gegenüber Belfast Live: „Dieser Flug von Belfast nach Edinburgh kehrte kurz nach dem Abflug zum internationalen Flughafen Belfast zurück, da es ein kleines technisches Problem mit dem Flugzeug gab.“ Ryanair sagte weiter: „Das Flugzeug konnte regulär landen. Um die Unannehmlichkeiten zu minimieren, wurde schnell ein Ausweichflieger organisiert.“ Der Ersatzflieger konnte die Passagiere dann noch in derselben Nacht nach Edinburgh fliegen – mit intakten und geschlossenen Türen. (uni/sbl)
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