Ist DAS wirklich der einzige Ausweg?

Große Aufregung! Nürnberger Zoo will seine Paviane töten

ARCHIV - 27.08.2009, Bayern, Nürnberg: Eine Gruppe Paviane sitzt am 28.08.2009 in ihrem Gehege im Tiergarten in Nürnberg (Mittelfranken) fressend auf einem Baumstamm. Der Tiergarten Nürnberg will künftig einzelne Tiere aus seiner 45-köpfigen Pavian-Gruppe töten, um die Population besser managen zu können. (zu dpa: «Tiergarten Nürnberg will Paviane für Artenschutz töten») Foto: Daniel Karmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine Gruppe Paviane sitzt in ihrem Gehege im Tiergarten in Nürnberg. (Archiv)
dpa, Daniel Karmann

Gehege zu klein, Gruppe zu groß – Abschuss?
Auf den ersten Blick klingt es wie ein ziemlich makabrer Aprilscherz: Der Tiergarten Nürnberg will in Zukunft offenbar seine Paviane töten – wegen des Artenschutzes und um die Population besser kontrollieren zu können. Was steckt genau dahinter?
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45 Tiere sind 20 zu viel

Derzeit leben 45 Paviane im Tiergarten Nürnberg – das Gehege ist aber nur für 25 Tiere ausgelegt. Das berichten übereinstimmend mehrere Medien. Durch die zu groß gewordene Gruppe entstünden Probleme mit dem Genpool und den sozialen Strukturen, sagt Direktor Dag Encke im Gespräch mit der Deutschen Presseagentur.

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Niemand will Guinea-Paviane haben

Alternativen zum Abschuss scheint es laut Encke nicht zu geben. Unter anderem soll es keine Option sein, Tiere an andere Zoos weiterzugeben, auch eine Auswilderung kommt offenbar nicht in Frage. Das liegt laut dem Bayrischen Rundfunk daran, dass in Nürnberg mit den Guinea-Pavianen eine besondere Art lebt, die sonst nur in Nationalparks im Senegal vorkommen würden. Dort leben demnach aber schon so viele Tiere, dass für neue Paviane schlicht kein Platz mehr wäre.

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Nürnberg: Pavian-Töten Thema im Stadtrat

Das Töten von Tieren aus Gründen des Populationsmanagements wird in Nürnberg nach Angaben des Tiergartens bisher unter anderem mit Ziegen, Schafen, Rindern oder auch Kängurus praktiziert – also Tieren, die auch für den menschlichen Verzehr getötet werden. Bei Primaten wäre es jetzt eine Premiere.

Noch ist das Pavian-Töten in Nürnberg aber keine beschlossene Sache: Erst in der übernächsten Woche steht das Thema im Stadtrat auf der Agenda. (dka/dpa)