Flugzeug durfte nicht über Wasser fliegen

Notlandung nach Loch im Rumpf: Wurden Druckwarnungen ignoriert?

171 Passagiere entgehen nur knapp einer Katastrophe!
Mitten im Flug klafft plötzlich ein riesiges Loch im Flugzeugrumpf. Nur mit Not kann die Boeing 737-9 Max notlanden. Warnleuchten im Cockpit sollen bereits auf mehreren Flügen vor dieser Notlandung auf Druckprobleme hingewiesen haben. Wurden die Warnungen ignoriert?
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Boeing durfte nicht über Wasser eingesetzt werden

National Transportation Safety Board Chair Jennifer Homendy speaks to the media about the investigation of Alaska Airlines flight 1282 in Portland, Ore., Saturday, Jan. 6, 2024. Federal officials on Saturday ordered the immediate grounding of some Boeing 737 Max 9 jetliners until they are inspected after the Alaska Airlines plane suffered a blowout that left a gaping hole in the side of the fuselage. (AP Photo/Craig Mitchelldyer)
Die Vorsitzende National Tranportation Safety Boards (NTSB), Jennifer Homendy, spricht in Portland zu den Medien.
CM, AP, Craig Mitchelldyer

Der Flug von Portland (US-Bundesstaat Oregon) nach Ontario (US-Bundesstaat Kalifornien) ist erst wenige Minuten unterwegs und hat eine Höhe von etwa 16.000 Fuß erreicht, als ein Rumpfteil herausfliegt. In der Seite des Flugzeugs klafft ein riesiges Loch – genau dort, wo sich ein Türstopfen befindet. Das ist ein Wandteil, das an der Stelle eingebaut wird, wo herstellerseitig eigentlich ein Notausgang vorgesehen ist. Das National Tranportation Safety Boards (NTSB) hat eine Untersuchung eingeleitet.

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Nach der Beinahe-Katastrophe kommt dabei nun raus: Schon vorher hat es Warnungen im Cockpit gegeben, die auf Druckprobleme hindeuten. Bereits bei drei vorherigen Flügen habe eine entsprechende Warnlampe aufgeleuchtet, sei jedoch wieder abgestellt worden. Die Lampe habe den Ausfall des automatischen Druckausgleichsystems angezeigt. Alaska Airline entscheidet daraufhin: Das Flugzeug darf nicht über Wasser fliegen, damit es im Falle eines erneuten Aufleuchtens „sehr schnell zu einem Flughafen zurückkehren kann“, so die Vorsitzende des NTSB Jennifer Homendy am Sonntagabend.

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Homendy sagt auch, dass die Druckwarnleuchte möglicherweise nichts mit dem Vorfall vom Freitag zu tun hat. Offenbar war man jedoch alarmiert. Mittlerweile weiß man, dass der Stopfen an einer ungenutzten Ausgangstür abgebrochen ist. Das Teil wird später im Hof eines Lehrers in Portland gefunden. Homendy gibt an, die Piloten hätten berichtet, dass bei demselben Flugzeug zwischen dem 7. Dezember und dem 4. Januar drei Druckwarnungen über die Cockpitbeleuchtung angezeigt wurden, mindestens eine davon während des Fluges.

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„Es gab viele Schäden an der Verkleidung und an den Fenstern"

Wie knapp die Menschen an Bord einer Katastrophe entkommen sind, kann angesichts der Schäden nur erahnt werden: „Es gab viele Schäden an der Verkleidung und an den Fenstern. Das heißt, der innere Teil des Fensters. Das ist das Plexiglas, der Kunststoffteil, aber die Dichtung und die Fenster waren noch intakt. An einigen Stellen war die Isolierung herausgerissen.“ Nähere Untersuchungen werden in der Zukunft noch durchgeführt.

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Die Amerikanische Luftfahrtbehörde hat bis zur Aufklärung der genauen Ursache ein Flugverbot für mehr als 170 Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max angeordnet. Jeder Jet solle genau inspiziert werden, ehe er wieder in Flugbetrieb übergeht. (xes)