Horror-Attacke am Märchenschloss
Augenzeuge filmt Neuschwanstein-Killer: "Fassungslos, dass das jemand überlebt hat"
„Er hat kein einziges Wort gesagt!“
Bereits kurz nach der Horror-Attacke an der märchenhaften Kulisse von Schloß Neuschwanstein konnte die Polizei den mutmaßlichen Täter festnehmen. Wie gefühlskalt der 30-Jährige am Tatort wirkt, hält ein Augenzeuge im Video fest. Die Retter hätten einen „unglaublichen Job“ gemacht.
Neuschwanstein-Tatverdächtiger sagte kein einziges Wort
Er wirkt wie ein ganz normaler Tourist, der an einem heißen Sommertag im Wald bei Schloß Neuschwanstein unterwegs ist, trägt Jeans, ein blaues T-Shirt, Baseball-Cap und Sonnenbrille. Doch an seiner Seite laufen Polizisten, seine Hände liegen in Handschellen. Es ist der Mann, der mutmaßlich zwei amerikanische Touristinnen (21 und 22) am Mittwoch (14. Juni) angegriffen und und in eine Schlucht gestoßen hat.
Er habe blutige Kratzer im Gesicht gehabt, erzählt Eric Abneri der Nachrichtenagentur Associated Press. Der 21-Jährige macht ebenfalls Urlaub in Deutschland, ist mit Freunden am berühmten „Märchenschloss“ unterwegs. Als sie einen Hubschrauber hören, zückt der New Yorker sein Handy und filmt unter anderem, wie der Tatverdächtige abgeführt wird. „Er hat kein einziges Wort gesagt. Er öffnete seinen Mund nicht, er hat nicht gemurmelt“, erinnert sich Abneri, der 30-Jährige sei „einfach mit der Polizei mitgelaufen, das war’s.“
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Im Video: RTL-Reporter über die schicksalshafte Begegnung bei Schloss Neuschwanstein
Nach Attacke bei Schloß Neuschwanstein: Tatverdächtiger in Haft
Seit Donnerstag sitzt der amerikanische Tourist laut Polizei unter anderem wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Er wird verdächtigt, zwei 21 und 22 Jahre alte Frauen in die Pöllatschlucht nahe dem Schloss gestoßen zu haben, nachdem er die jüngere der beiden angegriffen haben soll. Ein versuchtes Sexualdelikt könne das Motiv für den Angriff gewesen sein, vermuten Ermittler.
Nach einer kurzen Flucht kann die Polizei den 30-Jährigen noch in der Nähe des Tatorts festnehmen. Der Amerikaner wird dem Haftrichter vorgeführt, dort habe er sich geäußert, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Über den Inhalt der Aussage ist bislang nichts bekannt.
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Neuschwanstein-Opfer stirbt an schweren Verletzungen
Augenzeuge Eric Abneri bemerkt nach der Begegnung mit dem Tatverdächtigen, wie sich Rettungskräfte in die Schlucht abseilen. Zunächst begreift er nicht, warum, doch dann bemerkt er eine blau gekleidete Frau, von der er zunächst annimmt, sie sei gestürzt. „Ich bin ehrlich gesagt absolut fassungslos, dass das jemand überlebt hat. Es ist, als wäre man von einem Berggipfel gefallen“, erzählt der 21-Jährige.
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Es sei „eine sehr, sehr schwierige Rettung“ gewesen, „wegen dieser Klippen und weil der Hubschrauber nur wenige Meter über der Baumgrenze oben auf dem Hügel landete.“ Die Retter hätten einen „unglaublichen Job“ gemacht. Dennoch kommt die Hilfe für das 21-Jährige Opfer des Angriffs zu spät, sie stirbt in der Nacht auf Donnerstag an ihren schweren Verletzungen. Ihre Freundin überlebt die Horrorattacke leicht verletzt. (lha, mit dpa)