Staatsanwaltschaft geht von versuchtem Sexualdelikt aus

Attacke bei Schloss Neuschwanstein: Mann stößt zwei Frauen Abhang herunter - Touristin stirbt

Für zwei Frauen endet der Besuch auf Schloss Neuschwanstein in einem Albtraum: Ein Tourist soll die Touristinnen angegriffen und einen Abhang heruntergestoßen haben. Eine der beiden ist ihren Verletzungen erlegen.

„Sexualdelikt“ - Mann greift Frauen nahe der Marienbrücke an

Karl-Josef Hildenbrand
Nahe der Marienbrücke nahe Schloss Neuschwanstein wurden zwei Frauen attackiert..
deutsche presse agentur

Die Attacke ereignete sich offenbar bereits am Mittwoch. Die Tat soll sich unweit der Marienbrücke ereignet haben. Wie die Staatsanwaltschaft auf RTL-Anfrage bestätigt, soll der 30-jährige Tatverdächtige die 21 Jahre alte Frau auch sexuell angegangen haben. Die Behörde sprach von einem „Sexualdelikt“.

Die historische Brücke ist ein beliebter Treffpunkt von Touristen, weil es von dort einen guten Blick auf das Schloss gibt. Dort soll der Tatverdächtige die Frauen angesprochen und zu einem Aussichtspunkt gelockt haben. Nach dpa-Informationen handelt es sich bei den beiden Opfern um US-Amerikanerinnen.

Dann griff der 30-Jährige die 21-Jährige plötzlich an, erklärte Oberstaatsanwalt Thomas Hörmann. Die 22-Jährige sei ihrer Freundin zur Hilfe geeilt – dann eskalierte die Situation offenbar. Der Mann soll die ältere Touristin gewürgt und einen Abhang hinuntergestoßen haben. Danach schubste er wohl auch die 21-Jährige hinterher. Sie schlug nach etwa 50 Metern neben ihrer Freundin auf und verletzte sich so schwer, dass sie im Krankenhaus starb. Das ältere Opfer soll nach Angaben eines Polizeisprechers nur leicht verletzt sein.

Schloss Neuschwanstein: Tatverdächtiger flüchtete nach dem Angriff

Der Mann soll zunächst geflohen sein, dann wurde er aber gefasst. Er sitzt inzwischen wegen des Verdachts des versuchten Mordes und Mordes in Untersuchungshaft. Zum Tathergang seien noch keine Angaben möglich, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag.

Die Polizei sucht nun nach Zeugen und Bildmaterial des tödlichen Vorfalls. Fotos und Videos könnten in einem speziellen Portal hochgeladen werden, so die Polizei.

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Bürgermeister von Schwangau: „Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Familien“

Stefan Rinke, der Bürgermeister der Gemeinde Schwangau, zeigte sich nach der Tat tief betroffen: „Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Familien“, sagte er dem Radiosender Antenne Bayern. Eine solche Straftat habe es bisher in Schwangau nicht gegeben. Es handele sich um einen „schockierenden Einzelfall“, der sich nicht „auf die allgemeine Sicherheitslage in Schwangau“ auswirke, betonte er.

Schloss Neuschwanstein in Schwangau zählt zu den berühmtesten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. (mit dpa)