Lebensretter trägt ihn stundenlang auf dem Rücken vom Mount Everest

Sherpa rettet Bergsteiger vor dem sicheren Tod – doch dafür gibt es keinen Dank

Er trug ihn sechs Stunden lang durch die Eiseskälte!
Ein Sherpa rettete einen malaysischen Bergsteiger aus der Todeszone des Mount Everest. Dafür musste er ihn sechs Stunden auf dem Rücken tragen und ihn mit Sauerstoff versorgen – die spektakuläre Rettungsaktion gibt es im Video. Ein „Danke“ soll dem Bergsteiger allerdings nicht über die Lippen gekommen sein.

Sherpa rettet Bergsteiger vor dem Erfrieren

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Es ist ein tödliches Jahr für die Bergsteiger am Mount Everest. Bereits zwölf Menschen starben in den vergangenen drei Monaten beim Versuch den Gipfel zu erklimmen.
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Es ist ein Wunder, was Gelje Sherpa da vollbracht hat: Auf dem Weg zum Gipfel des Mount Everest begegnete er dem Bergsteiger Ravichandran Tharumalingam. Der Mann war allein unterwegs, zitterte und bekam kaum Luft. Er befand sich in der „Todeszone“, wo es bis zu minus 30 Grad kalt werden kann und kaum Luft vorhanden ist. Gelje, der mit einem chinesischen Kunden unterwegs war, hatte nun zwei Optionen: Dem Mann helfen und seine Tour abbrechen oder die Tour mit seinem Kunden fortsetzen. Er entschied sich für die erste Option.

Sechs Stunden später und etwa 600 Höhenmeter tiefer, konnte er den Bergsteiger vor dem Erfrieren retten. Er erreichte das Everest-Lager 4. Von dort konnte Ravichandran weiter versorgt und mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Der Sherpa ist stolz auf das, was er geschafft hat, denn einen Menschen aus dieser Höhe zu retten, sei fast unmöglich.

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Geretteter Bergsteiger soll sich nicht bedankt haben

Nach seiner Rettung und Genesung trat der Bergsteiger im malaysischen Fernsehen auf, um über sein Erlebnis zu berichten. Ravichandran bestieg den Mount Everest bereits dreimal, verlor dabei acht Finger durch die Kälte, berichtet das Portal Insider.

Den Auftritt postete er auf Instagram. Dafür kassierte er einige negative Kommentare, denn er bedankte sich bei seiner Rettungsversicherung und seinen Sponsoren, aber nicht bei seinem Retter. „Ich lebe heute, weil ich die besten und engagiertesten Partner hatte – The 14th Peaks Expedition Co und Global Rescue Ins“, schrieb er.

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Nach einer Welle von Hasskommentaren erwähnte der Bergsteiger Gelje dann in einem weiteren Post. Aber auch da reihte er ihn nur in eine Liste von weiteren Sherpas der Organisation ein, die an seiner Rettung beteiligt waren. (amp)