Drama im Himalaya

Tod im Schlaf! Nordirische Bergsteigerlegende Noel Hanna stirbt im Zelt

Bergsteigerlegende Noel Hanna stirbt im Schlaf in einem Zelt im Himalaya.
Bergsteigerlegende Noel Hanna stirbt mit 56-Jahren im Schlaf in einem Zelt im Himalaya. (Foto von einer anderen Tour)
noelhanna.com

Es klingt wie ein sehr schlechter Scherz: Ein legendärer Bergsteiger stirbt ausgerechnet im Himalaya – im Schlaf. Noel Hanna, der nach Informationen des Onlineportals „Everest Chronicle“ den Mount Everest, also den welthöchsten Berg, bereits zehnmal bestiegen hat. Der, der laut „Mirror“ der erste Ire war, der den K2, den zweithöchsten Berg der Welt erfolgreich bezwungen hat. Dieser Mensch ist jetzt nach der Besteigung des Himalaya-Achttausenders Annapurna im Schlaf in seinem Zelt gestorben.

Tödliche Höhenluft wird Noel Hanna zum Verhängnis

Bergsteiger nennen sie die Todeszone: Die Spitze des Mount Annapurna im Himalaya-Gebirge in Nepal und ist knapp acht Kilometer hoch. Dort ist die Luft teilweise so dünn, dass menschliches Leben ohne zusätzliche Sauerstoffversorgung nicht mehr möglich ist. Er ist der zehnthöchste Berg der Erde und auch wegen der Lawinengefahr einer der gefährlichsten. Deshalb wird der Mount Annapurna grundsätzlich nur von wenigen Bergsteigern erklommen.

Noel Hanna war ohne zusätzlichen Sauerstoff unterwegs. Aufgrund seiner Erfahrenheit ist davon auszugehen, dass sich der Nordire über die Risiken bewusst war. Ein Wagnis, dass der 56-Jährige teuer bezahlen musste. Den Gipfel hatte er zwar geschafft, aber dieser dann auch ihn: So schlief er beim Abstieg in seinem Zelt ein und wachte nicht mehr auf. Seine Leiche sei nach Kathmandu, Nepals Hauptstadt, gebracht worden. Gleichzeitig hätten Suchteams zwei vermisste Bergsteiger aus Indien auf dem gleichen Himalaya-Berg retten können, hieß es in Berichten aus der Region.

Tod von Noel Hanna erschüttert nicht nur die Bergsteigerwelt

„Ein großartiger Mann und einer der besten Bergsteiger Nordirlands“, so charakterisiert ein Mitglied einer Bergsteigerplattform den verstorbenen Hanna. Er versucht das Positive aus dem traurigen Schicksals des 56-Jährigen zu ziehen: "Es ist ein gewisser Frieden, dass er seine letzten Momente damit verbracht hat, das zu tun, was er am meisten liebte.“

Aber nicht nur Hannas Fachkollegen sind von dem Tod der Legende erschüttert. Im „Mirror“ äußern sich auch Politiker aus Nordirland zu dem Geschehen. So erinnert sich die Sozialdemokratin Laura Devlin: „Noel war ein absoluter Gentleman, den ich schon während meiner Zeit im Burrendale Gym kennengelernt habe.“ Weiter beschreibt sie den 56-Jährigen als interessanten Menschen, der mit seiner enormen Lebenserfahrung immer ein guter Gesprächspartner gewesen sei.

Auch dem Unionspolitiker Paul Frew geht geht der Tod des Bergsteiger nah: „Es tut mir so leid, vom Tod von Noel Hanna aus Nordirland zu hören.“ Weiter erklärt er, dass der 56-Jährige der erste irische Bergsteiger auf dem Gipfel des Annapurna war. Frew ist fasziniert von dem, was der Verstorbene geschafft hat: „Noel war eine absolute Legende, der den K2, den Manaslu und den Everest zehn Mal bestiegen hat! Meine Gedanken und Gebete sind in dieser traurigen Zeit bei seiner Familie."

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Hanna auf dem Gipfel des K2.
Noel Hanna auf dem Gipfel des K2.
noelhanna.com

Noel Hanna und drei Sherpas sind in der aktuellen Saison bereits gestorben. Dabei beginnt diese erst im April. Für die Besteigung des Himalaya-Gebirges ist eine Genehmigung vom Tourismusministerium in Nepal nötig, die umgerechnet rund 10.000 Euro kostet. 700 Menschen bewarben sich um diese Zulassung. 319 haben sie für den Mount Everest bekommen, der auch im Himalaya befindet. (she)