Gesünder? Ja! Weniger Kalorien? Nein!
Diese Lebensmittel haben mehr Kalorien als ein Cheeseburger

Kilos runter, aber wie?
Wer abnehmen möchte, weiß: Neben ausreichender Bewegung ist eine kalorienarme Ernährung wichtig, damit die Pfunde purzeln. Und so verkneifen sich viele Burger, Pizza und Pommes, und greifen stattdessen zu gesünderen Alternativen. Was viele dabei nicht auf dem Schirm haben dürften: Auch gesunde Lebensmittel können erstaunlich viele Kalorien liefern.
Warum Brezel weniger gut sättigen als Cheeseburger
Vor allem mittags ist bei vielen der Hunger groß, die Zeit aber knapp: Wer nicht die Möglichkeit hat, eine Kantine zu nutzen, ist in der Regel auf die Imbissbude ums Eck oder den nächsten Bäcker angewiesen. Wer dort dann mit dem Vorsatz, seiner Gesundheit einen Gefallen zu tun, zur Butterbrezel greift, tut sich keinen Gefallen.
Tatsächlich bringt es die Butterbrezel (85 Gramm Brezel mit zehn Gramm Butter) auf stolze 337 Kilokalorien, während ein Cheeseburger (119 Gramm) „nur“ 303 Kilokalorien liefert. Das sind zwar nicht deutlich mehr, aber eben auch nicht weniger Kalorien.
Zudem handelt es sich bei dem Laugengebäck um eine echte Kohlenhydratbombe: Sie besteht aus Weißmehl, das unser Körper schnell in Zucker umwandeln kann. Das wiederum lässt den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen, aber auch rasch wieder abfallen. Folglich haben wir nach kurzer Zeit schon wieder Hunger.
Beim Cheeseburger sorgt der enthaltene Fleischpatty dafür, dass die Verdauung etwas langsamer abläuft und der Blutzuckerspiegel nicht ganz so stark ansteigt.
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Warum Vollkornprodukte mehr Kalorien enthalten als Weißmehlprodukte
Fakt ist jedoch: Nicht alle Lebensmittel, die gesund sind, sind gleichzeitig kalorienarm. Die folgenden Snacks haben es in Sachen Kalorien in sich:
Vollkornbrötchen mit Käse
Bei diesem Snack handelt es sich tatsächlich um eine ausgewogene Mahlzeit - vor allem dann, wenn sich zwischen Käse und Brötchen auch noch ein paar Gurken- oder Tomatenscheiben verstecken. Vollkornprodukte werden langsamer verstoffwechselt als Weißmehlprodukte, da unser Körper sie schwieriger aufspalten kann. Die enthaltenen Ballaststoffe sorgen zudem für einen konstanten Blutzuckerspiegel und unterstützen die langanhaltende Sättigung. Der Käse liefert Calcium und hochwertiges Eiweiß, das die Darmpassage verlängert. Aber: Trotz der vielen gesundheitlichen Vorteile liefert das belegte Vollkornbrötchen mit 310 Kilokalorien ähnlich viele Kalorien wie ein Cheeseburger.
Avocado
Viele schneiden sich mittags oder abends gern eine Avocado auf und löffeln sie, auch püriert und gewürzt als Guacamole oder als Brotbelag ist die Frucht beliebt. Was vielen nicht bewusst ist: Avocados liefern ordentlich Fett. Und das erklärt, warum es das grüne Obst auf rund 400 Kilokalorien pro Stück (250 Gramm) bringt.
Aber: Bei den Fetten handelt es sich um ungesättigte Fettsäuren wie die wertvollen Omega-3-Fettsäuren, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel und das Herz-Kreislaufsystem auswirken.
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Warum Trockenfrüchte hungrig statt satt machen
Müsli
Vielen ist mittags auch nach einem schnellen Energielieferanten wie Müsli. Wichtig hierbei: Greift zu Haferflocken statt zu gezuckertem Fertigmüsli. Viele Knuspermüslis werben mit dem Frucht- und Vitamingehalt, verheimlichen jedoch den hohen Zuckergehalt. Der lässt nicht nur unseren Blutzucker in die Höhe schießen, sondern liefert mit bis zu 480 Kilokalorien pro 100 Gramm auch viele Kalorien. Und auch die zuckerreduzierten Varianten sind mit rund 400 Kilokalorien pro 100 Gramm nicht viel kalorienärmer. Ähnliches gilt für Müsliriegel.
Trockenfrüchte
Ein beliebter Energiespender sind auch Trockenfrüchte. Vor allem Menschen, die abnehmen wollten, horten getrocknete Aprikosen, Pflaumen und Co. anstelle von Schokoriegeln im Schreibtisch. Dabei enthalten die getrockneten Früchte etwa 360 Kilokalorien pro 100 Gramm, sondern auch viel Fruchtzucker. Mehr als eine Handvoll im Joghurt sollte es also nicht sein. Besser: Bevorzugt frisches Obst. Vor allem zuckerarme Sorten wie Beeren, Äpfel und Birnen liefern viele Nährstoffe, aber nur wenige Kalorien.
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Warum Lachs mehr Kalorien hat als Rind- und Schweinefleisch

Fetter Fisch wie Lachs
Viele haben im Kopf, dass Fleisch ungesund ist und setzen dies mit einem hohen Kaloriengehalt gleich. Doch 100 Gramm Schweine- oder Rinderfilet enthalten nur 112-120 Kilokalorien. Tatsache ist: Wir sollten rotes und verarbeitetes Fleisch wie Wurst vor allem deswegen in Maßen genießen, weil es stark verarbeitet ist und regelmäßig verzehrt das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs erhöht. Mehr als 300-600 Gramm pro Woche sollten es nicht sein. Fetter Fisch wie Lachs hingegen liefert mit 190 Kilokalorien pro 100 Gramm deutlich mehr Energie. Dabei handelt es sich jedoch um die herzgesunden Omega-3-Fettsäuren, die auch unsere Konzentration pushen.
Hummus
Kichererbsen sind im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Die leckeren Hülsenfrüchte sind aufgrund des hohen Eiweiß- und Eisengehaltes besonders bei Veganern und Vegetariern beliebt. So wundert es nicht, dass viele auch Wurst, Frischkäse oder Quark durch Kichererbsen in Form von Hummus ersetzen. Wer das mit dem Vorsatz tut, seiner Figur einen Gefallen zu tun, muss jetzt stark sein: Hummus liefert mit bis zu 170 Kilokalorien pro 100 Gramm für einen Gemüseaufstrich vergleichsweise viele Kalorien. Magerquark beispielsweise enthält nur 60 Kilokalorien pro 100 Gramm, fettarmer Frischkäse (vier bis zehn Prozent Fett) etwa 70-100 Kilokalorien.
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Warum Fett nicht gleich Fett ist
Fazit: Auch wenn viele gesunde Alternativen oft mehr oder mindestens genauso viele Kalorien enthalten wie typisches Fast Food, sollten wir sie dennoch bevorzugen. Denn die schädliche Wirkung der industriell hergestellten Burger, Pizzen und Co. beruht nicht in erster Linie auf ihrem hohen Kaloriengehalt, sondern auf dem hohen Gehalt an zugesetztem Salz, Zucker und Fett. Gleichzeitig liefern diese Lebensmittel kaum bis keine Nährstoffe.
Und Fett ist dabei nicht gleich Fett: Während gesättigte und gehärtete Fette die Gefäße verengen, haben ungesättigte Fette aus Avocados, Lachs oder Lein-, Raps- und Olivenöl beispielsweise den gegenteiligen Effekt.
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