Wird er auf seine Entlassung vorbereitet?Auf einen Kaffee mit Josef Fritzl: Inzest-Monster von Amstetten als Freigänger gesichtet

Es gibt Menschen, denen man beim Gang durch die Stadt lieber nicht begegnen möchte.
Josef Fritzl (88), der als Inzest-Monster von Amstetten traurige Berühmtheit erlangte, gehört definitiv dazu. Einige Bewohner von Krems an der Donau wollen den 88-Jährigen nun allerdings in Kaffeehäusern nahe der Haftanstalt gesehen haben. Österreichische Medien spekulieren, Fritzl könne als Freigänger auf seine bevorstehende Freilassung auf Bewährung vorbereitet werden.
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Bürger wollen Inzest-Täter in Kremser Cafés begegnet sein
Eine Redakteurin der regionalen Wochenzeitung Bezirksblatt bestätigt der Daily Mail, dass Bürger dem Inzest-Täter in verschiedenen Kremser Cafés begegnet sind. „Es stimmt. Mehrere Leute, denen ich voll vertraue, haben mir erzählt, dass sie ihn gesehen haben." Es handele sich keinesfalls um die Beobachtung eines Einzelnen, versichert die Redakteurin, die anonym bleiben will und bereits seit vielen Jahren über den Fall berichtet. „Ich habe diese Informationen von mehreren vertrauenswürdigen Bekannten erhalten – unabhängig voneinander."
Doch es bleiben Zweifel, ob die Zeugen tatsächlich Josef Fritzl gesehen haben. Nicht zuletzt, weil seit seiner Verurteilung im Jahr 2009 keine neuen Fotos von ihm an die Öffentlichkeit gelangt sind.
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Österreichisches Gericht entscheidet über Freilassung auf Bewährung
Ein österreichisches Gericht soll aus Anlass eines Gutachtens in den nächsten Wochen entscheiden, ob Fritzl auf Bewährung freikommt. Ein Sprecher des Landgerichts Krems bestätigte letzte Woche entsprechende Medienberichte. Es gehe darum, ob der 88-Jährige vom Maßnahmenvollzug in den einfacheren Normalvollzug wechseln dürfe oder ob er unter Auflagen entlassen werde. 15 Jahre Haft als Voraussetzung für eine etwaige Entlassung auf Bewährung hat Josef Fritzl inzwischen hinter sich.
Das Gutachten wurde laut Kronen-Zeitung von Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner (61) angefertigt. Sie kommt zu dem Schluss, dass Fritzl schon aus gesundheitlichen Gründen keine Gefahr mehr darstellt. Er sei wegen seiner fortschreitenden Demenz als „harmlos" einzustufen und weitere Straftaten daher sehr unwahrscheinlich. Zudem sei der Österreicher gebrechlich und könne nur noch mithilfe eines Rollators laufen. Kastner hatte schon während des Inzest-Prozesses dessen Seelenleben durchleuchtet und eine schwere Persönlichkeitsstörung diagnostiziert.
Amstetten: Josef Fritzl sperrte Tochter jahrzehntelang in Keller seines Hauses

Auch Fritzls Anwältin Astrid Wagner (60), die das neue Gutachten vor Gericht erstritt, spricht von „Realitätsverzerrungen" bei ihrem Mandanten. Zwar sei er manchmal „voll da", sagt sie der Kronen-Zeitung. Doch dann behaupte er zum Beispiel, an einer Diskussionssendung im Fernsehen oder einem wichtigen Geschäftstermin „draußen" teilgenommen zu haben. Manchmal halte sich der Inzest-Täter sogar für einen Schlagerstar, der in einer entsprechenden Show aufgetreten sei.
Josef Fritzl sperrte 1984 seine damals 18-jährige Tochter Elisabeth in den schalldicht ausgekleideten Keller seines Hauses. In den folgenden mehr als 20 Jahren vergewaltigte er sie tausendfach und zeugte sieben Kinder mit ihr; eines davon starb bald. Fritzls Ehefrau, die im ersten Stock des Hauses mit dem Rest der Familie lebte, bekam laut Behörden von alldem nichts mit. Der Inzest-Fall kam 2008 ans Licht und machte weltweit Schlagzeilen. (bst)