Demenz, körperlich schlechte Verfassung
Josef Fritzl ungefährlich? „Monster von Amstetten“ könnte bald freikommen!

Seine Anwältin sucht wohl schon eine neue Unterkunft!
Auf den ersten Blick mag es wie ein makabrer Scherz klingen: Josef Fritzl, der seine eigene Tochter vergewaltigt, mit ihr Kinder gezeugt und drei davon über Jahre im Keller des eigenen Hauses versteckt hat, soll „ungefährlich“ sein – und könnte deswegen bald aus seiner lebenslangen Haft freikommen! Was steckt dahinter?
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Neues psychologisches Gutachten
Auslöser für den neuerlichen Wirbel rund um die mögliche Freilassung Fritzls ist ein psychologisches Gutachten, an dem Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner knapp ein Jahr lang gearbeitet hat. So berichten es unter anderem die österreichischen Tageszeitung oe24 und die Kronen Zeitung.
In dem Gutachten steht, warum der 88-Jährige nicht mehr gefährlich sein soll. Demnach sei er körperlich gebrechlich und auf einen Rollator angewiesen. Er baue aufgrund seiner Demenz-Erkrankung auch geistig ab. Unter anderem soll er sich wohl manchmal für einen Schlagerstar halten.
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Josef Fritzl: Verlegung in den normalen Strafvollzug?
Laut des Gutachtens gebe es keinen Grund mehr, Fritzl im Maßnahmenvollzug für geistig abnorme Rechtsbrecher“ eingesperrt zu lassen und ihn nicht in den normalen Strafvollzug zu verlegen. Wegen seiner körperlichen Situation wäre es das laut oe24 aber problematisch und der Umzug auf eine Krankenstation oder ein Pflegeheim wahrscheinlicher – und das wäre dann eine bedingte Freilassung! Angeblich soll seine Anwältin Astrid Wagner sogar schon auf der Suche nach einer entsprechenden Einrichtung sein. Das Gutachten soll jetzt beim Gericht zur weiteren Entscheidung vorgelegt werden.
Er sperrte seine Tochter 24 Jahre lang ein
Die Idee der Verlegung kam bereits mehrfach auf. Erst 2022 hatte sich das Oberlandesgericht Wien aber dagegen ausgesprochen, nach dem das Landgericht Krems zuvor anders entschieden hatte.
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Lebenslänglich Verurteilte können in Österreich, ähnlich wie in Deutschland, nach 15 Jahren theoretisch früher entlassen werden – im Fall von Josef Fritzl wäre das im vergangenen Jahr soweit gewesen. 2009 wurde der damals 73-Jährige verurteilt. Fritzl hat seine eigene Tochter Elisabeth 24 Jahre im Keller eingesperrt und sieben Kinder mit ihr gezeugt. Eins überlebte nur wenige Tage, drei Kinder wuchsen bis zur Befreiung 2008 in dem Keller auf, ohne jemals Tageslicht zu sehen. (dka)