Inzest-Vater lebt in einer FantasieweltJosef Fritzl (88) schwer dement: „Monster von Amstetten“ hält sich für einen Schlagerstar

Defendant Josef Fritzl, center, is escorted to the fourth day of his trial in the provincial courthouse in St. Poelten, Austria, on Thursday, March 19, 2009. In a stunning turn of events the 73-year-old who fathered seven children with a daughter he held captive in a squalid cellar for 24 years, pleaded guilty on Wednesday to all charges against him after hearing his daughter's recorded testimony. The verdicts and sentences are expected Thursday afternoon. Fritzl faces up to life imprisonment. (AP Photo/Robert Jaeger, Pool) ** EDITORIAL USE ONLY **
Josef Fritzl bei der Gerichtsverhandlung im Jahr 2009 (Archivbild)
picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Robert Jaeger

Als „Inzest-Monster von Amstetten" erlangte er traurige Berühmtheit.
Jetzt lebt Josef Fritzl (88) offenbar in einer Fantasiewelt: Er soll schwer dement sein und sich manchmal für einen Schlagerstar halten, berichten österreichische Medien. Fritzl könnte deshalb vom Knast ins Pflegeheim kommen.
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Tochter 24 Jahre in Kellerverlies in Amstetten gesperrt

An aerial view of the house where a 42-year-old woman was held prisoner and abused by her father for 24 years in Amstetten, Austria, 28 April 2008. The 73-year-old man who was detained in Amstetten on 27 April admitted to holding his daughter captive and fathering seven children with her, police said on 28 April, 2008. Foto: Markus Loitfelder dpa +++(c) dpa - Report+++
Fritzls Wohnhaus in Amstetten, bevor es abgerissen wurde.
picture-alliance/ dpa | DB Loitfelder

Seit 2009 sitzt der Mann, der seine Tochter Elisabeth mehr als 24 Jahre lang in einem Verlies seines Kellers in Amstetten (Österreich) gefangen hielt und mit ihr sieben Kinder zeugte, hinter Gittern. Doch ein neues psychologisches Gutachten kommt zu dem Schluss, dass er inzwischen ungefährlich sein soll.

Das Gutachten fertigte laut Kronen-Zeitung Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner (61) an, die schon während des Inzest-Prozesses Fritzls Seelenleben durchleuchtete und eine schwere Persönlichkeitsstörung diagnostizierte. Ihre Schlussfolgerung: Der Österreicher sei wegen seiner fortschreitenden Demenz als „harmlos“ einzustufen und weitere Straftaten daher sehr unwahrscheinlich. Josef Fritzl sei auch körperlich angeschlagen und könne nur noch mithilfe eines Rollators laufen.

Lesetipp: RTL-Reporter: Wie das Monster von Amstetten wirklich tickt

Demenz: Inzest-Täter Josef Fritzl will in Schlagershows aufgetreten sein

Es war Fritzls Anwältin Astrid Wagner (60), die das neue Gutachten vor Gericht erstritt. Manchmal sei Ihr Mandant „voll da“, berichtet sie – doch dann behaupte er etwa, an einer Diskussionssendung im Fernsehen oder einem wichtigen Geschäftstermin „draußen“ teilgenommen zu haben. Hin und wieder halte sich der Inzest-Täter sogar für einen Schlagerstar, der in einer entsprechenden Show aufgetreten sei.

Möglich sei, dass Josef Fritzl demnächst in ein staatliches Pflegeheim kommt, sagt Wagner. Die dortigen bessere Bedingungen würden seinen Alterskrankheiten besser gerecht und seine „Abnormität überlagern". Denkbar sei aber auch, dass der Senior dauerhaft auf der Krankenstation des Gefängnisses untergebracht wird.

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Hat Josef Fritzl einen unbekannten Sohn?

Trotz seiner Demenz bekommen Fritzls Erzählungen von einem bislang „unbekannten Sohn" neue Nahrung. Vor einigen Monaten soll sich ein Mann aus Österreich bei ihm gemeldet und erklärt haben, der 88-Jährige sei sein Vater. Seine Mutter habe neun Monate vor seiner Geburt eine Affäre mit Fritzl gehabt, behauptete der Mann. Ein DNA-Test soll nun Klarheit bringen. (bst)