Experte erklärt „Cricket Feet"

Füße zum Einschlafen aneinander reiben - DARUM sorgt das für besseren Schlaf

von Svenja Hoffmann und Vera Dünnwald

Gute Nacht und schlafen Sie schön!
Sie haben es sich im Bett gemütlich gemacht, sind in der Decke eingemummelt und schauen zum Einschlafen noch eine Folge Ihrer Lieblingsserie oder lesen ein gutes Buch. Hauptsache, es ist entspannend! Plötzlich bemerken Sie: Warum reibe ich eigentlich die ganze Zeit meine Füße aneinander? Tatsächlich soll das beim schnelleren Einschlafen helfen. RTL hat es (und weitere Tricks) ausprobiert. Das Ergebnis sehen Sie im Video.

Sie reiben (un-)bewusst Ihre Füße vor dem Schlafengehen aneinander? Das hat es mit dem Phänomen auf sich!

Vor dem Einschlafen die Füße sanft aneinander reiben – die einen machen es bewusst, als Teil ihrer Einschlaf-Routine, die anderen wiederum machen es gänzlich unbewusst.

Das weit verbreitete Phänomen bekommt nun einen Namen, TikTok sei Dank, und nennt sich „Cricket Feet“ (Deutsch: „Grillen-Füße“). Angelehnt an das Insekt, das seine Beine aneinander reibt und damit das bekannte Geräusch erzeugt.

Im RTL-Interview erklärt Schlafpsychologe Günther W. Amann-Jennson, was genau es mit „Cricket Feet“ auf sich hat: „Das ist im Grunde genommen eine Fantasie-Bezeichnung für einen Schlaf-Hack, also eine Methode, um sich selbst zu beruhigen und vor allem um das Einschlafen zu verbessern.“ Es handele sich um eine „Selbst-Stimulations-Methode“, dank der wir uns selbst besänftigen, psychischen Stress, Angstgefühle und negative Emotionen besser abbauen können.

Andere Methoden, die unter dem englischen Fachbegriff „Stimming“ zusammengefasst werden, seien zum Beispiel auf- und ab- beziehungsweise hin- und hergehen, an den Nägel kauen, sich auf die Lippen beißen oder mit den Füßen wackeln.

„Wenn wir überfordert sind, oder Probleme haben, mit Emotionen umzugehen, neigen wir oft unbewusst genau zu solchen Verhaltensweisen“, so der Experte.

Und dass Menschen selbststimulierende Bewegungen ausführen, sei grundsätzlich normal. Aber: Wenn dies bei Kindern und Jugendlichen zu auffällig wird, empfehlen Ärzte entsprechende Alternativ-Therapien wie Meditation und Co..

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Im Video: Hilft Melatonin wirklich beim Einschlafen?

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Was bei „Cricket Feet" im Körper passiert

Kann ich „Cricket Feet“ also in Zukunft nutzen, um besser und schneller einzuschlafen? Schlafpsychologe Amann-Jennson sagt: Ja! Denn es helfe tatsächlich, weil folgendes im Körper passiert:

Aus der Wissenschaft sei bekannt, dass solche Verhaltensweisen und Methoden messbare Effekte für unser Zentrales Nervensystem (ZNS) und unser Autonomes Nervensystem (ANS) bringen.

Diese werden stimuliert, wenn wir unsere Füße aneinander reiben. „Das führt zu einer kardiovaskulären Entspannung des Herz-Kreislauf-Systems, gleichzeitig werden Stresshormone oder andere Wohlfühl-Transmitterstoffe wie Oxytocin ausgeschüttet, oder Endorphine, die wie natürliche Schmerzmittel wirken“, erzählt der Schlafexperte. „Der positive Effekt von ‘Cricket Feet’ lässt sich also durchaus wissenschaftlich beschreiben und erklären.“

Sein zusätzlicher Tipp: „All diese positiven Effekte können durch das Tragen von nicht zu engen Socken oder Wadenstrümpfen weiter gesteigert werden! Denn diese verstärken ganz bestimmte sensorische Effekte, vor allem, was die Durchblutung und Temperatur-Regelung anbelangt.“

Na dann wünschen wir einen erholsamen Schlaf!

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